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Alarmstufe Rot in Italien

Die neuste Immigrationswelle stellt die Behörden der Kanarischen Inseln und Italiens vor Probleme. In Italien herrscht wegen der vielen Immigranten Alarmstufe Rot.

Am Wochenende waren bei zwei Flüchtlingstragödien vor Italien und Malta vermutlich mehr als 300 Menschen ums Leben gekommen. Nun verlangt Rom eine europäische Offensive gegen die Schlepperbanden, die täglich Hunderte von Immigranten von Libyen nach Süditalien schleusen.

„Die Lage ist schwierig. Wir können nicht die notwendige Hilfe garantieren“, sagte Innenminister Giuliano Amato nach Angaben italienischer Medien vom Montag. Zusammenarbeit gefordert

Die italienische Regierung fordert eine Vorverlegung der europäischen Operation „Jason©1“, die im Oktober beginnen soll. Demnach sollen Italien, Griechenland und Malta eine gemeinsame Patrouillenaktion in den Gewässern des Mittelmeers starten, um die Schlepperbanden zwischen Libyen und Südeuropa zu stoppen.

Das Innenministerium hofft auch, mit diplomatischen Mitteln Tripolis zu einer intensiveren Zusammenarbeit bei der Bekämpfung der illegalen Flüchtlingsströme zu überreden. Amato plant in den kommenden Tagen ein Treffen zwischen Italien, Malta und Libyen.

Das Treffen soll zur Vorbereitung einer Konferenz dienen zwischen EU und der Afrikanischen Union, bei der das Thema Immigration im Vordergrund stehen soll. Lampedusa überfordert

Die Flüchtlingswelle in Italien nimmt kein Ende. In den letzten zwei Wochen haben 2000 illegale Immigranten die Küsten der süditalienischen Insel Lampedusa zwischen Sizilien und Tunesien erreicht. Seit Jahresbeginn erreichten 9500 Einwanderer die kleine Mittelmeerinsel, 2000 Menschen mehr als im Vergleichszeitraum 2005.

Mehrmals drohte das Aufnahmelager der Insel zusammenzubrechen. Es war eigentlich für maximal 190 Menschen errichtet worden.

Der Bürgermeister von Lampedusa, Bruno Siracusa bangt auch um die Touristen. „Die Massenlandungen, die seit Jahren die Insel belasten, gefährden unser Image als Ferienparadies“, sagte er. 200 Afrikaner auf den Kanaren

Auf den Kanarischen Inseln landeten seit Sonntag nach Angaben der spanischen Behörden vom Montag über 200 Afrikaner. Eines ihrer Schiffe drohte vor der Küste der Insel Teneriffa zu sinken.

Die 84 Insassen konnten jedoch vom spanischen Seenotrettungsdienst an Land gebracht werden. Am Sonntag waren zwei Flüchtlinge bei Teneriffa tot aus dem Atlantik geborgen worden.

Nach Angaben der spanischen Regierung wird die Wirtschaft des Landes wenigstens in den kommenden zehn Jahren noch auf die Arbeitskraft von Zuwanderern angewiesen sein. Allerdings benötige Spanien in zunehmendem Masse qualifizierte Arbeitskräfte, teilte die Staatssekretärin für Ausländerfragen, Consuelo Rumó, mit.

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