Freitagabend am 22. März machte das Alan Parsons Live Project im Wiener Gasometer halt – und er hinterließ ein beglücktes Publikum, das keineswegs nur aus Klang-Nerds bestand.
Als Tontechniker in den Abbey Road Studios hat Parsons’ Können nicht nur das Spätwerk der Beatles mitgeprägt. Sein Meisterstück lieferte der mittlerweile 64-Jährige bei Pink Floyds “The Dark Side of the Moon” ab. Und irgendwo zwischen deren Synthesizer-geschwängertem Klangfetischismus und den Background-Vocals der Fab Four ist auch Parsons’ Sound angesiedelt, dessen Charts-taugliche Ausflüge der frühen 80er die Qualität mühelos halten konnten. Den ganz großen Ruhm verhinderte dann wohl auch die frühe Auflösung des Bandprojekts, das sich in den vergangenen Jahren zumindest live wieder etabliert hat.
Alan Parsons begeisterte Wiener Fans
Dementsprechend sollte sich auch in Wien das Erlebnis auf die Musik fokussieren. Parsons wurde von einer erstklassigen Musikerriege gesäumt, er selbst thronte als Pate seiner kleinen Klangmafia auf jenem Podest, wo für gewöhnlich das Schlagzeug steht. Abwechselnd bis gleichzeitig mit Gitarre und Keyboard bewaffnet, beäugte er so gönnerhaft wie liebevoll das, was seine gut ausgewählten Handlanger an musikalischem Erbe weitertrugen – wobei nicht nur Vokalist P.J. Olsson seine große Stimme zum überdimensionalen Prog-Rock-Kosmos beisteuerte.
Insgesamt zwei Stunden Spielzeit erwiesen sich dann als beinahe zu kurz. Beginnend mit dem Instrumental “I Robot” ging es Schlag auf Schlag: “Don’t Answer Me”, “The Raven”, “I Wouldn’t Want To Be Like You”, “Time”, Miniepen aus Konzeptalben wie “The Turn of a Friendly Card” und “Gaudi” und als Abschluss “Sirius” sowie der Chartbreaker “Eye in the Sky” – Parsons blieb seinem Publikum, das zu einem Sitzkonzert verdammt war, gegen Ende aber altersgemäß dagegen rebellierte, nichts schuldig. Jenes Publikum übrigens, das sich auf längere Sicht mit schrottigem mp3-Sound ebenso wenig zufriedengeben wird.
(Red./APA)
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