Das Unterbrechen der Öl-Versorgung sei der beste Weg, um die US-Wirtschaft zu treffen und die saudische Königsfamilie zu schwächen, hieß es in einem zwei Jahre alten und nun im Internet veröffentlichten Manifest. Zugleich riet die Gruppe dazu, Ölquellen von den Angriffen auszunehmen, da sie die Lebensadern islamischer Staaten seien.
Angriffe auf Pipelines sind von großem Nutzen, um den Feind zu drangsalieren. Pipelines dürften die neue Front im langfristigen Zermürbungskrieg um Öl und dessen Bedeutung sein, hieß es in dem Manifest, das von dem Al-Kaida-Ideologen Abdulaziz al-Enesi unterzeichnet war. Es sei absolut legitim, die Ölleitungen zu attackieren, die sich in den Händen der Ungläubigen befänden. Dazu zählten auch Anlagen im staatlichen Besitz. Enesi wurde 2005 in Saudiarabien festgenommen; er gilt als Informationsminister der Extremistenorganisation in Saudiarabien. Das Dokument war auf einer häufig von Islamisten besuchten Webseite zu lesen.
Angriffe auf Ölquellen sind laut dem Dokument zu unterlassen, weil sie die Wirtschaft und die Umwelt der betroffenen Bevölkerung schädigen könnten. Die Quellen werden gebraucht, wenn die muslimische Nation siegen wird und dann ihr Eigentum wieder in Besitz nimmt, schrieb Enesi. Am vergangenen Freitag bekannte sich Al-Kaida zu einem vereitelten Selbstmordanschlag auf die weltgrößte Ölanlage in Saudiarabien. Die internationalen Ölmärkte reagierten mit steigenden Ölpreisen auf die Nachricht. Das Königreich ist seit Mai 2003 immer wieder Schauplatz von Anschlägen und Attentaten, für die islamische Extremisten aus den Reihen von Al-Kaida die Verantwortung übernahmen. Die Provinz Al-Kasim im Norden von Riad gilt als Hochburg religiöser Fanatiker. Von dort sind auch schon zahlreiche selbst ernannte Gotteskrieger zum Kampf in den Irak gezogen. Botschaften westlicher Länder warnen immer wieder vor Anschlagsplänen von islamischen Extremisten in dem weltgrößten Öl-Exportland.
Die herrschende Saud-Dynastie repräsentiert offiziell die streng puritanische wahhabitische Strömung des Islam, das Regime weist in den Augen der Islamisten aber zwei entscheidende Fehler auf: Einerseits stößt der als dekadent empfundene Lebensstil des Herrscherhauses auf Widerstand, andererseits gelten die engen Kontakte zu den USA als Todsünde in den Augen der Islamisten.
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