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Al-Kaida-Führer weist Vorwürfe zurück

Der Hauptangeklagte im spanischen Al-Kaida-Prozess hat am Montag vor Gericht alle Vorwürfe zurückgewiesen. Er habe nichts von einer Gruppe namens „Soldaten Allahs“ gewusst.

Bis zu dem Zeitpunkt, als er verhaftet worden sei und in den Zeitungen etwas darüber gelesen habe, erklärte der 42 Jahre alte Imad Yarkas.

Laut Anklage war der Syrer Anführer der Al-Kaida-Gruppe in Spanien. Er soll als Gebrauchtwagenhändler getarnt eine Terrorzelle beaufsichtigt haben, die den Attentätern vom 11. September 2001 in den USA logistische Unterstützung leistete.

„Das ist eine Erfindung“, sagte Yarkas mit Bezug auf die Terrorgruppe, die er geleitet haben soll. Er habe erst in dieser Untersuchung etwas davon erfahren. Auf Fragen nach seinen Kontakten zu den übrigen Angeklagten betonte Yarkas, er kenne sie nur aus Begegnungen in einer Moschee.

Dem Prozess gegen insgesamt 24 mutmaßliche Mitglieder der spanischen Al-Kaida-Gruppe gingen achtjährige Ermittlungen von Richter Baltasar Garzon voraus, der bereits für zahlreiche Aufsehen erregende Prozesse den Anstoß gab. Laut Garzon wurde die Gruppe 1995 in einer Madrider Moschee gegründet. Sie sei von Yarkas geführt worden und habe schließlich die Anschläge in den USA unterstützt.

Spanien ist nach Deutschland das zweite Land, in dem mutmaßlichen Komplizen der Attentäter von New York und Washington der Prozess gemacht wird.

Die Angeklagten stammen überwiegend aus Syrien und Marokko. Der einzige spanischstämmige Angeklagte, Luis Jose Galan, der vor rund zehn Jahren zum Islam übergetreten war, betonte, er sei ein friedliebender Moslem, der jede Form des Terrorismus ablehne. Vorwürfe, er habe in Indonesien ein Terrortraining erhalten, wies er zurück. „Ich habe andere Werte“, erklärte der 39-Jährige. Im Übrigen wäre er für eine derartige Ausbildung auch schon zu alt gewesen. Die anderen Angeklagten habe er zuvor nie gesehen.

Während Yarkas und zwei weitere Angeklagte direkt mit den Anschlägen vom 11. September in Verbindung gebracht werden, wird Galan und den 20 weiteren Angeklagten nur illegaler Waffenbesitz und die Mitgliedschaft in der spanischen Al-Kaida-Gruppe vorgeworfen. Mit der Planung der Anschläge sollen sie nichts zu tun haben.

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