AA

Aktienmärkte im freien Fall

Die Wiener Börse ist am Freitag trotz neuer Spielregeln abgestürzt. Eine Stunde nach Wiederaufnahme des Handels war der Leitindex ATX über zehn Prozent im Minus. Raiffeisen, Erste Group und Vienna Insurance verloren mehr als 16 Prozent.

Der Handel mit diesen drei Titeln wie auch mit der Strabag wurde nach erst am Freitag implementierten neuen Regeln bis auf weiteres gestoppt.

Andere Titel blieben im Handel, obwohl sie seit gestern mehr als zehn Prozent verloren, weil der Verlauf des Handels weniger ungünstig war, hieß es auf Anfrage der APA bei der Wiener Börse. Alle heute Nachmittag gehandelten Papiere waren im Minus.

Der Handel an der Wiener Börse war bis 12:00 gestoppt worden, um neue Spielregeln zu implementieren, wie Finanzministerium, Finanzmarktaufsicht und Wiener Börse zu Mittag gemeinsam betonten. Künftig kann der Handel jedes Titels ausgesetzt werden, wenn sein Kurs um mehr als zehn Prozent schwankt. Außerdem wurden sogenannte Short-Sellings (Leerverkäufe), also der Verkauf von Papieren, die der Verkäufer nicht selber hält, verboten.

Extrem verärgert reagierten Wiener Aktienhändler auf die Handelsaussetzung und die neuen Regeln zur Handelsaussetzung einzelner Aktien. Die Aussetzung des Aktienhandels am Vormittag sei für den Markt völlig überraschend gekommen und hätte unterm Strich mehr geschadet als genützt, hieß es am Markt. “Die Händler waren über alles informiert, ich glaube auch rechtzeitig”, entgegnete Börse-Vorstand Heinrich Schaller auf APA-Anfrage.”

Schlußendlich büßte der ATX an der Wiener Börse 7,37 Prozent auf 2.002,05 Punkte ein und fiel damit auf den tiefsten Stand seit Mai 2004. Auf Wochensicht hat der Index damit bereits rund 29 Prozent an Wert verloren. Der Aktienindex für die 50 führenden Unternehmen in der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion, Euro-Stoxx-50, schloss um 7,86 Prozent schwächer, der Leitindex PX an der Prager Börse fiel um 14,94 Prozent.

home button iconCreated with Sketch. zurück zur Startseite
  • VOL.AT
  • Wirtschaft
  • Aktienmärkte im freien Fall