Die AK Vorarlberg baut ihre Hilfe für Corona-Opfer stetig aus. Jenen Familien, die durch die Corona-Pandemie in finanzielle Schwierigkeiten geraten sind, erleichtert sie den Zugang zu Mitteln aus dem Familienhärtefonds des Bundes. Für den Härtefonds der AK selbst liegen inzwischen 750 Anträge vor. Dahinter verbergen sich harte Schicksale.
Den „Corona Familienhärteausgleich“ hat der Bund extra geschaffen und dafür 30 Millionen Euro bereitgestellt. Je nach Einkommen der Familie schießt der Staat bis zu maximal 1200 Euro monatlich zu. Die Anträge sind, um punktgenau helfen zu können, ziemlich umfangreich. Hier setzt das Härtefondsteam der AK Vorarlberg an: „Wenn uns Betroffene online ihre Daten bekannt geben, erledigen wir alles weitere“, bekräftigt Philipp Pfister. Er leitet das mehrköpfige Härtefondsteam. „Die Betroffenen erhalten dann von uns den fertig ausgefüllten Antrag, den sie nur noch ans Ministerium schicken müssen.“
Eltern am selben Tag gekündigt
Philipp Pfister und sein Team haben seit Beginn der Krise alle Hände voll zu tun: „Die Mehrheit der Antragsteller hat in der Corona-Krise ihren Job verloren.“ Da sind vierköpfige Familien, in denen beide Elternteile am selben Tag gekündigt wurden. Saisonarbeiter im Tourismus wurden buchstäblich aus der endenden Wintersaison katapultiert ohne Aussicht auf ein Sommerengagement. In einer Familie rasselte das Einkommen von 2500 auf 1400 Euro netto in den Keller. Und wie sollen sie nun für die Vierzimmerwohnung die 1000 Euro Miete stemmen? Bei der AK Vorarlberg häufen sich die Hilfsansuchen. Über 750 Anträge sind schon eingelangt.
Neben dem Härtefonds gewährt die AK auch einen Wohnkostenzuschuss und hat gemeinsam mit dem Land als unbürokratische Soforthilfe haftungsgestützte Kleinkredite aufgelegt. Die Kleinkredite können von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern mit Arbeitsplatz in Vorarlberg bezogen werden. Voraussetzung: Sie sind nach dem 15. März 2020 wegen der Corona-Krise arbeitslos geworden, in Kurzarbeit gegangen oder haben aus anderen Gründen, die nach dem 15. März 2020 eingetreten sind, gravierende Einkommenseinbußen hinnehmen müssen. Gewährt werden die Kredite bis zu einer Höhe von maximal 5000 Euro, die Laufzeit beträgt maximal 36 Monate, davon sind sechs Monate tilgungsfrei. Die Vorarlberger Raiffeisenbanken und Sparkassen, die Hypo Vorarlberg, Volksbank Vorarlberg sowie die BTV gewähren diese Kleinkredite. Die Haftung für die Kredite tragen zu je 40 Prozent das Land und die Arbeiterkammer, 20 Prozent tragen die Banken.
Wenn das Geld fürs Wohnen fehlt
Die AK Vorarlberg gewährt aufgrund der Corona-Krise auch einen Wohnkostenzuschuss. Wer ihn in Anspruch nehmen will, muss seinen Hauptwohnsitz in Vorarlberg haben. Gefördert werden u. a. Abzahlungen der Bankkredite für Ankauf und Sanierung eines Eigenheims oder Mietzahlungen ohne Betriebskosten. Die Richtlinien für die Förderung, die einmal für drei Monate ausbezahlt wird, stehen ebenso wie die Antragsformulare auf der Website der AK Vorarlberg zum Download.
Fast 18.000 Menschen haben allein bis Ende März in Vorarlberg ihren Job verloren, mehr als 52.000 mussten in Kurzarbeit gehen. Für diese Menschen ist der Härtefonds gedacht, in den das Land, sechs und die AK Vorarlberg fünf Millionen einbringt. Die AK Vorarlberg bringt die dotierte Summe über Eigen- und Fremdmittel auf.
Mindestlohn 1700? Die Mehrheit sagt „ja“
Abseits der Soforthilfe hat sich die AK zum Ziel gesetzt, den Heldinnen und Helden des Alltags zu angemessener Entlohnung zu verhelfen. In einer Online-Umfrage wird deutlich, dass die Menschen dieses Anliegen mittragen. Von rund 5200 Usern fänden 90 Prozent einen Mindestlohn von 1700 Euro netto mehr als angemessen.
Alle Informationen zu den Unterstützungsmaßnahmen – Mikrokredite, Härtefonds und Wohnkostenzuschuss – finden Interessierte auf der Website der AK
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