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AK fordert gesetzliche Vorgaben für Hedge Fonds

"Hochriskant, teuer, undurchsichtig und für den eher unerfahrenen Klein- und Privatanleger nicht geeignet", so das Urteil der AK-Konsumentenschützer nach einem Test von fünf Hedgefonds-Angeboten. "Viele wichtige Informationen bleiben für den Konsumenten im Dunklen", kritisiert AK-Konsumentenschützer Christian Prantner am Montag und fordert "strenge gesetzliche Vorgaben für Hedgefonds".

Weil die Produkte so komplex sind, würden sich selbst engagierte Berater mit einer verständlichen Produktdarstellung oft schwer tun, kritisieren die AK-Experten, die bei sieben heimischen Anbietern ein Mystery-Shopping durchgeführt haben. Bei fünf von ihnen – C-Quadrat, Erste Bank, Raiffeisen, Superfund und Volksbank – kam es auch zu einem konkreten Verkaufsgespräch.

Die Anleger bräuchten mehr Schutz, verlangt Prantner. Selbstverpflichtende Regeln seien zu wenig. Regelmäßig sollte es verpflichtende Berichte über Eigentümerstruktur, Veranlagungsstil, Veranlagungsstruktur und risikobereinigte Performance geben. Zum Schutz für Kleinanleger sollte es außerdem Einstiegsschwellen ab einer Höhe von 50.000 Euro geben.

Ein Vergleich der Hedgefonds-Produkte ist schwierig, so die AK, da die Produkte vor allem bei Vertragsmodalitäten und Spesen sehr unterschiedlich ausgestaltet seien. Ausgabe- oder Kaufspesen kosten bis zu fünf Prozent, für die Verwaltung werden zwischen zwei und sechs Prozent pro Jahr verlangt, und die Performance- oder Erfolgsgebühren betragen bis zu 30 Prozent des Gewinns.

Die Bandbreite der getesteten Hedgefonds-Produkte reicht von Fonds nach luxemburgischen Recht bis hin zu Dachfonds österreichischer Prägung. Wie die Hedgefonds das Geld veranlagen, sei ebenfalls nur schwer feststellbar. In den Verkaufsgesprächen blieben die konkreten Aktivitäten und Geschäfte der einzelnen Fonds zumeist unerwähnt, kritisiert die AK. Auch der Blick in die Emissionsprospekte der untersuchten Hedgefonds bringe oft nicht die nötige Klarheit.

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