Die Geschwindigkeit in einem Flugzeug werde mehrfach gemessen, und bei dem abgestürzten Airbus A330 hätten die automatisch übertragenen Messdaten nicht zusammengepasst, erklärte die Behörde BEA am Freitag in Paris. Die BEA sprach von einer “Inkohärenz”. Trotzdem sei es nicht angebracht, voreilige Schlüsse zu ziehen oder über die Ursache der Katastrophe zu spekulieren.
Der europäische Flugzeugbauer Airbus verschickte eine Empfehlung an alle Luftfahrtgesellschaften, die Maschinen vom Typ A330 in ihrer Flotte haben, wie ein Unternehmenssprecher am Freitag sagte. Airbus habe die Besatzungen daran erinnert, was sie bei Unstimmigkeiten in der Geschwindigkeitsmessung zu tun hätten.
Die französische Maschine war in der Nacht zum Montag auf dem Flug von Brasilien nach Frankreich mit 228 Menschen an Bord über dem offenen Meer abgestürzt. Bis Freitag wurden keine Trümmer und keine Leichen gefunden. Aufschluss über die Katastrophe könnten nur die Flugschreiber geben, die aber in mehreren tausend Metern Tiefe im Ozean liegen und nach Einschätzung der BEA schwerlich zu finden sein werden.
Die französische Zeitung “Le Monde” hatte am Donnerstag berichtet, die Unglücksmaschine sei möglicherweise zu langsam durch eine Unwetterzone über dem südlichen Atlantik geflogen. Airbus wolle die Fluggesellschaften deshalb daran erinnern, dass die Piloten “bei schwierigen Wetterbedingungen den Schub der Triebwerke beibehalten müssen”. Die Luftfahrtbehörde BEA und das Unternehmen hatten den Bericht zurückgewiesen.
Fachleute werteten die angebliche Warnung dagegen als Hinweis auf einen möglichen Pilotenfehler. Beim Flug durch Turbulenzen werde üblicherweise die Geschwindigkeit verringert, sagte der frühere französische Linienpilot Jean Serrat. “Aber wenn man die Geschwindigkeit zu stark reduziert, stürzt man ab.” In brasilianischen Medien hatte es am Donnerstag geheißen, die kurz vor der Katastrophe gesendeten technischen Meldungen deuteten darauf hin, dass der Airbus im freien Fall ins Meer stürzte.
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