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Ahmadinejad verbietet westliche Musik

Der iranische Präsident Ahmadinejad hat dem staatlichen Rundfunk die Ausstrahlung westlicher Musik untersagt. Ab sofort dürften Fernsehen und Radio keine westliche, „dekadente“ Musik mehr spielen.

Dieses Verbot ordnete Ahmadinejad laut iranischen Medienberichten vom Montag an. Vielmehr solle der Akzent auf nationale, traditionelle sowie entspannende Musik gelegt werden.

Auch Lieder, die an die Zeit der islamischen Revolution von 1979 erinnere, seien willkommen, hieß es weiter. Als entspannend gilt im Staatsrundfunk unter anderem die Klaviermusik von Richard Clayderman. In letzter Zeit hatten jedoch auch Hip-Hop und Techno in zahlreiche Musikprogramme Einzug gehalten.

„Gewalt und Dekadenz“ sollen dem Dekret zufolge künftig auch von den Bildschirmen verbannt werden. Kulturminister Mohammed Hussein Saffar-Harandi führte aus, „dekadente und dumme“ Filme würden ebenso verboten wie solche, die die Religion und die Kultur des Volkes beleidigten, zitierte die studentische Nachrichtenagentur ISNA den Minister. Die Restriktionen können viele Iraner aber weiter umgehen: Sie schauen trotz eines Verbots Mitte der 90er Jahre „unbotmäßige“ Sendungen im Satellitenfernsehen.

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