Agca habe keinen Widerstand geleistet, es habe keinerlei Probleme bei der Festnahme gegeben. Er sei zum Hauptquartier der Polizei gebracht worden, sagte Güler dem türkischen Nachrichtensender NTV.
Zuvor hatte das Oberste Gericht des Landes einen Gerichtsentscheid aufgehoben, der zur Freilassung des 48-Jährigen am vergangenen Donnerstag geführt hatte.
Die 20-jährige Haftstrafe, die Agca nach dem Attentat auf Papst Johannes Paul II. in Italien abgesessen habe, sei falsch auf die Dauer seiner Haft in der Türkei angerechnet werden, lautete die Begründung.
Agca war in der Türkei wegen Mordes an einem Journalisten und wegen zweier Raubüberfälle verurteilt worden und nach nur fünfeinhalb Jahren aus der Haft entlassen worden. Justizminister Cemil Cicek hatte den Gerichtshof angerufen, nachdem die Freilassung Agcas in der Türkei zu heftigen Protesten geführt hatte.
Agca, der den Papst am 13. Mai 1981 auf dem Petersplatz in Rom mit mehreren Schüssen schwer verletzt hatte, war im Juni 2000 vom italienischen Staatspräsidenten Carlo Azeglio Ciampi begnadigt und an die Türkei ausgeliefert worden. Den Mordanschlag auf den Journalisten Abdi Ipekci hatte er zwei Jahre vor dem Papstattentat verübt.
Nach der Haftentlassung wurde Agca von den Militärbehörden medizinisch untersucht und ausgemustert. Damit entfiel die Verpflichtung zur nachträglichen Ableistung des Militärdienstes. Agca verwirrt?
Die türkischen Medien veröffentlichten in den vergangenen Tagen mehrere Briefe Agcas, die als Belege für seine geistige Verwirrung gewertet wurden. Agca – ehemaliges Mitglied der rechtsgerichtenten Terrororganiosation Graue Wölfe – unterzeichnete demnach mehrere Briefe mit Der Messias.
Er soll zudem seine Dienste bei einem Anschlag auf Terroristenchef Osama bin Laden angeboten und behauptet haben, er habe einen Vorschlag des Vatikans abgelehnt, ihn zum Kardinal zu ernennen.
Neuer Papst leichter zu beschützen als alter
Der Chef der Schweizer Garde, Elmar Mäder, wies unterdessen darauf hin, dass der im vergangenen Jahr gewählte Papst Benedikt XVI. leichter vor Anschlägen zu schützen sei als sein Vorgänger.
Benedikt XVI. suche bei Begegnungen mit Gläubigen weniger Kontakt mit der Menge, die Besucher würden besser überwacht, sagte Mäder am Freitag der italienischen Agentur ANSA.
Die Schweizer Garde ist für den Schutz des katholischen Kirchenoberhaupts verantwortlich. Die direkten Leibwächter des Papstes müssen mindestens acht Jahre in der Schweizer Garde gedient haben. Notiz: Die Meldung bsd295 wurde ergänzt. Neu sind die letzten sechs Abschnitte (Agca verwirrt? und Stellungnahme von Elmar Mäder, Chef der Schweizer Garde).
Du hast einen Hinweis für uns? Oder einen Insider-Tipp, was bei dir in der Gegend gerade passiert? Dann melde dich bei uns, damit wir darüber berichten können.
Wir gehen allen Hinweisen nach, die wir erhalten. Und damit wir schon einen Vorgeschmack und einen guten Überblick bekommen, freuen wir uns über Fotos, Videos oder Texte. Einfach das Formular unten ausfüllen und schon landet dein Tipp bei uns in der Redaktion.
Alternativ kannst du uns direkt über WhatsApp kontaktieren: Zum WhatsApp Chat
Herzlichen Dank für deine Zusendung.