Afghanistan: Todesstrafe vollstreckt
Wie die Menschenrechtsorganisation amnesty international (ai) am Dienstag in Kabul mitteilte, wurde der Militärkommandant Abdullah Shah etwa um den 19. April hingerichtet. Ein Mitglied der unabhängigen afghanischen Menschenrechtskommission, Nader Naderi, bestätigte die Information.
Nach seinen Angaben wurde Abdullah Shah im Juli 2002 wegen mehrfachen Mordes zum Tode verurteilt. Er soll Anfang der neunziger Jahre unter anderem eine seiner Frauen sowie zwei seiner Kinder getötet haben.
Die Umstände und der Ort der Hinrichtung seien nicht bekannt, sagte Naderi. Gemäß der neuen afghanischen Verfassung obliegt es in letzter Instanz dem Präsidenten, ob die Todesstrafe vollstreckt wird oder nicht. Die afghanische Menschenrechtskommission hatte nach Angaben Naderis vergeblich versucht, die Hinrichtung zu verhindern.
Abdullah Shah habe keinen gerechten Prozess gehabt; die Entscheidung zur Todesstrafe sei viel zu schnell gefallen, sagte Naderi. Außerdem habe Abdullah Shah während des Bürgerkrieges (1992-96) mutmaßlich mehrere weitere schwere Verbrechen begangen.
Nach Angaben Naderis waren dies Kriegsverbrechen oder Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Der Mann wäre somit ein Fall für die internationale Justiz und nicht für die afghanische Gerichtsbarkeit gewesen, sagte Naderi.
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