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Afghanistan: NATO erwägt mehr Truppen

Unter dem Druck der USA erwägt die NATO eine schnellere und umfangreichere Truppenentsendung nach Afghanistan, als beim Gipfeltreffen in Istanbul vereinbart.

„Wir werden versuchen, mehr zu tun“, sagte der US-Vertreter am Mittwoch vor Journalisten in Washington. Gespräche darüber hätten am Rande des NATO-Treffens stattgefunden. „Wir haben Gründe zu glauben, dass zu den Wahlen (im September) mehr Truppen angeboten werden“, sagte er. „Wir werden in den nächsten Wochen versuchen, das zu Wege zu bringen.“ Auf die Frage, welche Länder zusätzliche Truppen bereitstellen würden, antwortete er: „Die NATO. Ich spreche nicht von den USA.“ Er machte keine Angaben zur Zahl der zusätzlichen Soldaten.

Die NATO will ihre Truppenpräsenz zu den afghanischen Wahlen bisher von rund 6500 Soldaten aufstocken. Die Zahl der Soldaten der Internationalen Afghanistan-Truppe ISAF in Kabul und in den NATO-geführten regionalen Aufbau-Teams soll auf bis zu 8700 steigen. Zudem sollen bis zu 2000 Soldaten außerhalb des Landes in Bereitschaft stehen.

Bitten von Afghanistans Präsident Hamid Karsai, die Truppen früher zu verstärken, erfüllte das Bündnis am Dienstag zunächst nicht. Er und die Vereinten Nationen halten rund 5000 zusätzliche Soldaten für nötig, um die ersten demokratischen Wahlen in dem Land seit Jahrzehnten zu sichern. Die Ende 2001 gestürzten radikal-moslemischen Taliban versuchen die Neuordnung des Landes mit Anschlägen und Angriffen zu stören.

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