Das berichtete das italienische Außenministerium. Mastrogiacomo befinde sich in den Büros der italienischen Menschenrechtsorganisation Emergency in Kabul und habe bereits den italienischen Botschafter in Afghanistan, Ettore Sequi, getroffen.
Die Nachricht der Freilassung des Journalisten wurde auch von Regierungschef Romano Prodi bei einer Pressekonferenz in Rom bestätigt. Prodi und Außenminister Massimo DAlema hatten sich in den letzten Tagen intensiv um ein positives Ende der Geiselhaft bemüht. Mastrogiacomos Freilassung aus der Hand der radikalislamischen Taliban sei das Resultat einer nicht einfachen Operation gewesen sei. Einzelheiten über die Verhandlungen mit den Kidnappern wollte Prodi nicht bekannt geben. Gerüchte, nach denen die italienische Regierung dank der Enthaftung einiger Taliban-Chefs die Freilassung des Reporters erwirken konnte, wollte Prodi nicht kommentieren.
Mastrogiacomo erklärte in einem Telefonanruf mit seiner Redaktion, dass er während seiner Gefangenschaft 15 Mal Versteck gewechselt habe. Er sei ständig angekettet gehalten worden. Ich wusste, dass man mich nicht verlassen hatte. Ich spürte die Hilfe aus Italien und dies hat mir Mut und Kraft gegeben, sagte Mastrogiacomo. Der Sohn des Reporters, Michele erklärte, sein Vater sei wohlauf, doch psychisch stark mitgenommen.
Die Freilassung des Reporters wurde vom italienischen Präsidenten Giorgio Napolitano begrüßt. Das positive Ende der Geiselhaft ist das Resultat eines außerordentlichen Einsatzes, betonte Napolitano. Der Chefredakteur von La Repubblica, Ezio Mauro, erklärte, dass die Regierung stets mit dem afghanischen Präsidenten Hamid Karzai in Kontakt gewesen sei und bestritt, dass Rom mit den Taliban über Lösegeld o.ä. verhandelt habe.
Mastrogiacomo war am 4. oder 5. März in der südafghanischen Unruheprovinz Helmand gemeinsam mit zwei afghanischen Kollegen entführt worden. Am Sonntag war der Reporter zunächst einer Gruppe von Stammesältesten übergeben worden, nachdem zwei bisher inhaftierte Taliban-Führer freigelassen worden waren. Am vergangenen Mittwoch hatte das italienische Fernsehen ein Video gezeigt, in dem der Reporter die italienische Regierung bittet, sich für seine Freilassung einzusetzen. Medienberichten zufolge wurde der Fahrer des Journalisten am Donnerstag oder Freitag getötet.
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