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Afghanistan: Elf Tote bei US-Angriff

Bei einem amerikanischen Luftangriff auf ein Wohnhaus im Süden Afghanistans sind nach afghanischen Angaben elf Zivilpersonen getötet worden, darunter vier Kinder.

Ein US-Kampfhubschrauber habe das Gebäude in der Ortschaft Saghatho in der Nacht zum Sonntag bombardiert, nachdem Soldaten die Gegend nach Taliban-Kämpfern abgesucht hätten, erklärte ein Behördensprecher der Provinz Urusgan am Montag. Die US-Streitkräfte bezogen zu dem Vorfall zunächst keine Stellung.

Der Gouverneur von Urusgan, Jan Mohammed Chan, bestätigte, dass bei dem Angriff vier Kinder sowie drei Frauen und vier Männer getötet worden seien. Soldaten hätten ihm zuvor erzählt, sie hätten in Saghatho Munitionslager entdeckt. Etwa zehn Verdächtige seien binnen zwei Tagen festgenommen worden. Während der Razzien seien einige Dorfbewohner vor Angst weggerannt, was bei den Truppen vermutlich Verdacht erregt habe. In dem Haus hätten sich jedoch nur Zivilpersonen aufgehalten.

„Wir wissen nicht, warum die Amerikaner diese Menschen bombardiert und getötet haben“, sagte der Gouverneur des Distrikts Char Chino, Abdul Rahman. „Es waren überhaupt keine Taliban dort.“ Es habe sich ausschließlich um Zivilisten gehandelt, betonte er. Bereits am Samstag hatten US-Truppen nach Rahmans Aussage Häuser durchsucht und keine Rebellen dort gefunden.

US-Angriffen auf mutmaßliche Stellungen von Taliban- und El-Kaida-Kämpfern in Afghanistan sind schon des öfteren Zivilpersonen zum Opfer gefallen. Allein Anfang Dezember kamen bei zwei solchen Angriffen in den Provinzen Paktia und Ghasni mindestens 14 Kinder ums Leben.

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