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Afghanistan: Anti-Terror-Gespräche

Die Außenministerin der Vereinigten Staaten, Condoleezza Rice, hat am Mittwoch dem in die Kritik geratenen afghanischen Präsidenten Hamid Karzai den Rücken gestärkt.

„Ich kennen niemanden, der in der internationalen Gemeinschaft mehr bewundert und respektiert wird als Präsident Karzai – für seine Stärke, seine Weisheit und für seinen Mut, das Land zu führen, erst bei der Zerschlagung der Taliban und jetzt bei der Schaffung eines demokratischen und vereinigten Afghanistans“, sagte Rice vor Journalisten in Kabul. Unterdessen gab es am Mittwoch wieder Anschläge auf Koalitionstruppen. Drei deutsche Soldaten wurden verletzt.

Das Hauptziel der US-Außenministerin ist die Überwindung der Spannungen zwischen Afghanistan und Pakistan. „Wir, Afghanistan und Pakistan werden all unsere Bemühungen vereinen, wie wir es in den vergangenen Jahren getan haben. Ziel ist, die Bedrohung durch die Al-Kaida und die Taliban zu beseitigen“, sagte Rice am Vortag nach dem Treffen mit dem pakistanischen Präsidenten Pervez Musharraf.

Afghanistan hat Pakistan wiederholt vorgeworfen, es gehe nicht entschlossen genug gegen Taliban-Kämpfer vor, die von seinem Territorium aus Anschläge im Süden Afghanistans verübten. Die Kämpfer der radikal-islamischen Taliban nutzen das unwegsame Bergland jenseits der Grenze in Pakistan als Rückzugsraum.

Die zunehmende Aktivität der Taliban in Afghanistan, der zögerliche Aufbau demokratischer Strukturen und der geringe wirtschaftliche Fortschritt hat Karzai immer mehr in die Kritik gebracht. Im vergangenen Monat war es in Afghanistan zu gewaltsamen Protesten gegen die USA und gegen Karzai gekommen. Ungeachtet der Probleme würden die USA sich weiter in dem Land engagieren, sagte Rice. Der Kampf werde bis zu einem siegreichen Ende weitergehen.

Auch die von der NATO geführte Schutztruppe wird von Aufständischen immer öfter ins Visier genommen. Bei einem Angriff auf eine deutsche Bundeswehr-Patrouille sind in der Nacht zum Mittwoch nach Angaben des Einsatzführungskommandos in Potsdam drei deutsche Soldaten leicht verletzt worden. Die Bundeswehr-Patrouille mit zwei Fahrzeugen sei südlich von Kunduz in Nordafghanistan vermutlich mit Handfeuerwaffen beschossen worden.

Im Süden Afghanistans hat sich am Mittwoch ein Selbstmordattentäter in einem mit Sprengstoff gefüllten Auto nahe einem Militärkonvoi in die Luft gesprengt. Soldaten der Koalitionstruppen oder Zivilpersonen seien nicht zu Schaden gekommen, erklärte ein Sprecher des Gouverneurs der Provinz Zabul. Der Anschlag ereignete sich vor den Toren der Provinzhauptstadt Kalat. In einem Anruf bei der Nachrichtenagentur AP bekannte sich ein Mann im Namen der Taliban zu der Tat.

Bereits am Dienstag verübte ein Selbstmordattentäter einen Anschlag auf deutsche Bundeswehrsoldaten. Er sprengte sich vor einem gepanzerten Fahrzeug der Deutschen in die Luft und riss dabei zwei Passanten mit in den Tod. Die Bundeswehrsoldaten blieben unverletzt.

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