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Afghanistan: 50 Tote bei Luftangriffen

Bei einem schweren Luftangriff der US-geführten Koalitionstruppen sind in der südafghanischen Provinz Kandahar zahlreiche Menschen ums Leben gekommen.

Die US-Streitkräfte sprachen am Montag von mehr als 50 „unbestätigten“ Todesopfern, bei denen es sich um aktive Taliban-Kämpfer gehandelt habe. Ein Augenzeuge sagte dagegen, 50 bis 60 Zivilisten seien gestorben. US-Kampfhubschrauber und Flugzeuge hätten die Ortschaft Asisi im Verwaltungsbezirk Panj Wayee gegen 23 Uhr in der Nacht auf Montag angegriffen.

Am Wochenende war es in mehreren Landesteilen zu Taliban-Offensiven gekommen. Die Taliban, deren Regime 2001 entmachtet wurde, hatten zum „Heiligen Krieg“ gegen die ausländischen Truppen im Land und gegen die pro-westliche Kabuler Regierung des Präsidenten Hamid Karzai aufgerufen. Ein älterer Mann aus dem bombardierten Dorf sagte, dass 26 seiner Angehörigen getötet wurden. Außerdem seien zahlreiche weitere Menschen bei den Angriffen verletzt worden. „Sie begannen unser Dorf gegen Mitternacht zu bombardieren und machten bis zum Morgen weiter“, sagte der Augenzeuge. Die Angriffszone sei von ausländischen und afghanischen Soldaten abgeriegelt worden. Andere Einwohner erzählten, dass in dem Dorf viele Verletzte lägen, die mangels Fahrzeugen nicht in das Krankenhaus nach Kandahar gebracht werden könnten.

Der Süden des Landes wurde in den vergangenen Tagen von den blutigsten Kämpfen seit Monaten erschüttert. Dabei kamen seit Mittwoch insgesamt mehr als 200 Taliban, Zivilisten und Soldaten ums Leben, darunter seit dem Wochenende auch zwei französische Soldaten, ein US-Soldat und ein weiterer Soldat der multinationalen Truppen.

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