Wie ein Sprecher der Übergangsregierung von Ministerpräsident Hamid Karsai am Freitag mitteilte, wurde Rahman von muslimischen Pilgern angegriffen, die über die Verspätung ihres Fluges nach Mekka verärgert waren. Beobachtern zufolge verdeutlichte der Tod des Ministers die auch nach dem Sturz des Taliban-Regimes immer noch zweifelhafte Sicherheitslage in Afghanistan.
Rahman war den Angaben zufolge am Donnerstagnachmittag zum Flughafen gekommen, weil er nach Neu-Delhi reisen wollte. Hunderte Pilger, die dort schon seit geraumer Zeit auf ihr Visum für Saudi-Arabien und den Abflug nach Mekka gewartet hatten, blockierten fünf Stunden lang die Maschine des Ministers. Dieser stieg schließlich aus, um die Menge zu beruhigen. Dem Regierungssprecher zufolge wurde er jedoch sofort angegriffen und dabei tödlich verletzt. Auch mehrere Pilger hätten bei dem Handgemenge Verletzungen erlitten.
Der Flughafen wurde am Freitagmorgen geschlossen. Das afghanische Kabinett kam nach dem Tod Rahmans zu einer Krisensitzung zusammen. Ein Sprecher erklärte, die Ereignisse am Flughafen sollten untersucht werden. In Rahmans Haus trauerten Familienmitglieder und Freunde um den Minister. „Wir haben einen guten, gebildeten Mann verloren“, sagte Rahmans Vertrauter, Mohammed Jakub Nuristani. „Er wollte beim Wiederaufbau Afghanistans helfen.“ Ob sich zum Zeitpunkt von Rahmans Tod Blauhelme am Flughafen aufhielten, war nicht bekannt. Seit mehreren Wochen ist dort ein französisches Kontingent stationiert.
Für gläubige Muslime ist es Pflicht, mindestens einmal im Leben an der so genannten Hadsch in Mekka, dem heiligsten Ort des Islams, teilzunehmen. Zu den Feierlichkeiten, die in diesem Jahr am 20. Februar beginnen, werden bis zu 2,5 Millionen Pilger erwartet.
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