Afghanische Regierung warnt Hilfsorganisationen vor Gewalt
Am Montag in der Früh war eine britisch-südafrikanische Mitarbeiterin der Hilfsorganisation Serve Afghanistan in Kabul auf offener Straße erschossen worden. Die beiden Täter entkamen auf einem Motorrad. Die radikal-islamischen Taliban bekannten sich zu der Ermordung der 34-Jährigen.
Die Regierung sei sich bewusst, dass diese Ereignisse einen negativen Einfluss auf die Arbeit von Nichtregierungsorganisationen (NGO) hätten, sagte Hirawi. “Die NGOs arbeiten in Afghanistan seit langer Zeit unter schwierigen Bedingungen und wir hoffen, dass sie ihre Arbeit fortführen.” Die Regierung wolle dafür sorgen, dass sich Anschläge wie am Montag nicht wiederholten, sagte der Karzai-Sprecher, nannte jedoch keine geplanten Maßnahmen.
UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon verurteilte den Mord an der Helferin. Ban fordere auch mit Blick auf einen Mord an einem Mitarbeiter des UNO-Kinderhilfswerks UNICEF in Somalia am Sonntag dazu auf, den “neutralen und unparteiischen Status” von Hilfsorganisationen zu respektieren, sagte eine Sprecherin des UNO-Generalsekretärs am Montag (Ortszeit) in New York. In beiden Ländern habe die Zahl der Angriffe auf Mitarbeiter von Hilfsorganisationen zugenommen, obwohl Hilfsorganisationen sich darum bemühten, den Bevölkerungen in Afghanistan und Somalia zu helfen.
Der Chef von Serve Afghanistan wies den Vorwurf der 2001 gestürzten Taliban zurück, die NGO habe in Afghanistan missioniert. “Wir sind eine christliche Organisation, wir verstecken uns nicht, aber wir sind gegen jeglichen Bekehrungseifer”, sagte Mike Lyth der AFP.
In Kabul sind Angriffe auf Ausländer eher selten, die Gewalt gegen Hilfsorganisationen in Afghanistan nahm in den vergangenen Monaten allerdings zu. Heuer zählte die afghanische Hilfsorganisation ANSO bis Ende September 146 Übergriffe gegen Hilfsorganisationen und ihrer Mitarbeiter, im gesamten vergangenen Jahr waren es demnach noch 135.
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