Affe "Samy" zeigt den Weg – Bewegung mit Herz in Vorarlbergs Schulen

Ein Morgen in der Volksschule Dorf in Lauterach. Die Turnhalle ist erfüllt von Kinderlachen, der Geruch nach frischer Turnmatte liegt in der Luft. Mitten im Geschehen: Mathias Mohr. Der 44-jährige Lauteracher, selbst vierfacher Vater und ehemaliger Nationalturner, bringt mit seinem Projekt "Beweg was" neuen Schwung in die Klassenzimmer und vor allem in die Herzen der Kinder.
"Ich war richtig nervös vor der ersten Stunde", gibt Mohr offen zu. Doch seine Sorge war unbegründet: "Die Kinder haben sofort mitgemacht, es war einfach schön zu sehen."
Jede Woche was Neues
Was einfach klingt, ist klug durchdacht. Das Projekt läuft über sieben Wochen. Sechsmal besucht Mohr die Klasse jeweils für eine Bewegungseinheit, jede mit einem bestimmten pädagogischen Fokus. In Woche sieben wird gefeiert: Gemeinsam mit den Eltern endet das Projekt mit einem Abschlussevent.

Samy, der Affe, zeigt, wie man fällt – und wieder aufsteht
Im Zentrum steht sein Buch: "Samys Abenteuer". Hauptfigur ist ein kleiner Affe mit großen Zielen und vielen Hürden. "Samy steht für Eigenschaften wie Mut, Ausdauer, Körperspannung und Gleichgewicht", erklärt Mohr. Eigenschaften, die im Kinderalltag oft untergehen. In jeder Geschichte lernt Samy etwas Neues und die Kinder mit ihm.


Die Idee dahinter: Bewegung nicht isoliert, sondern eingebettet in ein emotionales Erlebnis. Lehrerinnen und Lehrer lesen das Buch mit den Kindern, sprechen über Träume, Herausforderungen und Rückschläge, und Mohr verwandelt diese Themen dann in Bewegungseinheiten. So wird aus einem fiktiven Abenteuer eine greifbare Erfahrung.

Mehr als Sport – eine Schule fürs Leben
Doch es geht um mehr als ums Laufen, Springen, Werfen. "Wir wollen Kinder wertvoll bewegen", sagt Mohr. Und mit "wir" meint er seine beiden Mitstreiterinnen Sandra Winder und Susanne Mohr und ihn. Die Mission: Kindern nicht nur Freude an der Bewegung vermitteln, sondern auch Werte wie Disziplin, Zielstrebigkeit und Teamgeist.
Für die Eltern gibt’s im Buch auch Bewegungseinheiten für zu Hause, denn Bewegung endet nicht mit der Schulglocke. "Wenn Mama oder Papa mitmachen, ist das ein riesiger Motivator für die Kinder", weiß der 44-jährige Familienvater.


Ein Funkeln in den Augen
Nach der ersten Einheit sind die Reaktionen eindeutig. "Die Turnstunde war super", rufen die Kinder wie aus einem Mund. Es ist diese Begeisterung, die hängen bleibt. Kein Leistungsdruck, keine Bewertungen. Nur Bewegung, die Spaß macht und stark macht.
"Wenn ich sehe, wie ein Kind plötzlich mutiger wird oder über sich hinauswächst, dann weiß ich: Wir bewegen etwas", sagt Mohr. "Beweg was" mag noch ein kleines Projekt sein. Doch für die Kinder ist es ein großer Schritt. Einer, der nicht nur ihre Beine, sondern auch ihr Selbstbewusstsein stärkt. Woche für Woche. Schritt für Schritt.


(VOL.AT)
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