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Ärztekammer mit Imagekampagne

Beklagt "Minderschätzung": Steinhart
Beklagt "Minderschätzung": Steinhart ©APA/GEORG HOCHMUTH
Die Österreichische Ärztekammer (ÖÄK) startet eine Kampagne, um das Bild des eigenen Berufsstands in ein besseres Licht zu rücken. In den Vordergrund stehe das gute "partnerschaftliche Verhältnis" zu Patientinnen und Patienten, was für Präsident Johannes Steinhart im Kontrast zur "Minderschätzung" durch Politik und Sozialversicherung zu sehen ist, wie er am Dienstag in einer Pressekonferenz beklagte.

"Wir Ärztinnen. Wir Ärzte. Immer an Ihrer Seite", lautet der Slogan der Kampagne, die unter anderem in Social Media und audiovisuellen Medien startet, später aber auch mit Print- und Plakatsujets ergänzt werden soll. Laut Steinhart soll dargestellt werden, welche Leistung die Medizinerinnen und Mediziner erbringen und welche Empathie und Wertigkeiten von ihnen in das Gesundheitssystem eingebracht würden.

Steinhart warnt vor Übergriffen gegen Ärzte

Während der Corona-Pandemie habe es noch eine gewisse Anerkennung der ärztlichen Leistungen gegeben. Nun werde aber wieder versucht, dies kleinzureden und als Selbstverständlichkeit darzustellen, so die Kammer-Argumentation. Ärztinnen und Ärzte würden sogar für Fehlentwicklungen im Gesundheitssystem verantwortlich gemacht, was in schlimmsten Fällen zu Übergriffen und aggressiven Handlungen führe, obwohl man keineswegs für volle Wartezimmer und überfüllte Ambulanzen verantwortlich sei.

Mit der Kampagne () solle ins Gedächtnis gerufen werden, dass Arzt und Patient ein besonderes partnerschaftliches Verhältnis verbinde. Ärzte seien "kein Kostenfaktor, irgendwelche Automaten, sondern auch Menschen", so Steinhart. Durch täglich eine halbe Million Patientenkontakte wüssten sie sehr genau, wo der Schuh drücke. Nicht hilfreich seien hingegen Zwangsverpflichtungen oder die "deutliche Minderanerkennung der Qualifikation" durch die Politik.

Patienten nach Behandlungsnotwendigkeit reihen

Nicht Position beziehen wollte Steinhart im aktuellen Gastpatientenstreit zwischen Wien und den umliegenden Bundesländern. "Sie haben wahrscheinlich ein Ausgleichsfinanzierungsproblem. Das sollen sie lösen", meinte er. Er habe Verständnis für die Patienten, die behandelt werden wollten. Aus ärztlicher Sicht gebe es nur eine Reihung bei der Behandlung, nämlich wie notwendig der Patient diese brauche.

(APA)

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