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Ägyptischer Ex-Präsident Mursi nach Tod in Kairo beigesetzt

Mursi litt an Tumorerkrankung
Mursi litt an Tumorerkrankung ©APA (AFP)
Der frühere ägyptische Präsident Mohammed Mursi ist nach seinem Tod in Kairo beigesetzt worden. Mursi sei am Dienstag im Stadtteil Medinat Nasr im Osten der ägyptischen Hauptstadt im Beisein seiner Familie bestattet worden, sagte ein Anwalt der Nachrichtenagentur AFP. Das Totengebet sei zuvor im Krankenhaus des Tora-Gefängnisses gesprochen worden, in dem Mursi am Montag für tot erklärt worden war.

Der seit Jahren inhaftierte 67-Jährige war nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft bei einer Gerichtsanhörung zusammengebrochen und später im Krankenhaus gestorben. Das ägyptische Staatsfernsehen berichtete, Mursi sei an den Folgen eines Herzinfarkts gestorben. Mursi sei wegen einer Tumorerkrankung fortlaufend behandelt worden, berichtete das Staatsfernsehen am Dienstag unter Berufung auf Ärzte.

Mursis Freiheits- und Gerechtigkeitspartei - der politische Arm der Muslimbruderschaft - sprach von einem "Mord". Die schlechten Haftbedingungen Mursis hätten das Ziel gehabt, den Ex-Präsidenten langsam zu töten, wurde geäußert. Auch Menschenrechtsaktivisten übten Kritik an den Haftbedingungen und forderten eine Untersuchung.

Eine Autopsie habe keine Anzeichen für jüngere Verletzungen ergeben, hieß es in einer Erklärung der Staatsanwaltschaft. Mursis Anwalt Abdel-Menem Abdel-Maksud sagte der Nachrichtenagentur Reuters, der 67-Jährige sei während seiner Haft in schlechter gesundheitlicher Verfassung gewesen. "Wir haben mehrere Anträge auf Behandlung gestellt", sagte er. "Einige wurden genehmigt, andere nicht."

Mursi wurde 2012 erster frei gewählter Präsident des Landes. Kritiker warfen ihm vor, seine Macht ausbauen und religiösen Ansichten der Brüder durchdrücken zu wollen sowie mit seiner Wirtschaftspolitik gescheitert zu sein. Mursi hatte dies zurückgewiesen. Nach Massenprotesten gegen ihn wurde er 2013 von der Armee gestürzt. Mursi verbüßte im Gefängnis unter anderem eine lebenslange Strafe wegen Spionage. Bei der Anhörung am Montag ging es ebenfalls um Vorwürfe der Spionage, diesmal im Zusammenhang mit mutmaßlichen Verbindungen zur radikal-islamischen Palästinenser-Gruppe Hamas.

(APA/ag.)

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