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Adoption wird zu Fall für Justiz

Die Adoption eines afrikanischen Kleinkindes durch Popstar Madonna (48) steht auf der Kippe. Die Justiz des südostafrikanischen Landes Malawi muss sich mit dem Fall befassen.

Mehrere Kinderhilfsorganisationen in Malawi wollen die Adoption eines kleinen Buben durch Popstar Madonna gerichtlich überprüfen lassen. Ein Sprecher der Gruppe Eye of the Child sagte am Montag der Nachrichtenagentur AP, man wolle sicherstellen, dass bei der vorläufig genehmigten Adoption alle Gesetze des Landes zum Schutz von Kindern beachtet werden. Der kleine David verließ unterdessen seine Heimat in Richtung England, wie die Einwanderungsbehörden mitteilten.

Der Bub sei am Nachmittag an Bord einer Chartermaschine außer Landes geflogen, sagte ein Behördensprecher in der Hauptstadt Lilongwe. In seinem Pass sei ein US-Visum eingetragen. Ziel des Fluges sei offenbar England, wo Madonna einen Wohnsitz hat, erklärte der Gewährsmann. Der Flug solle über Südafrika gehen. David wurde demnach von zwei Briten und zwei US-Amerikanern begleitet, von denen eine als Kindermädchen bezeichnet wurde.

Ein Richter in Malawi hatte Madonna in der vergangenen Woche die vorläufige Genehmigung zur Adoption Davids erteilt. „Das Gericht hat seine Entscheidung offenbar auf Basis von Madonnas Vermögen gefällt“, sagte Boniface Mandere von Eye of the Child. „Aber bei der Elternschaft geht es nicht um Geld, es geht um Fürsorge, Herz und Liebe.“ Die Hilfsorganisationen wollten das Gericht möglicherweise um eine einstweilige Verfügung bitten, bis sichergestellt sei, dass die Sängerin sich angemessen um das Kind kümmern könne. Mandere betonte, seine Gruppe sei nicht dagegen, dass Madonna ein Kind aus Malawi adoptiere. Allerdings müssten die Gesetze eingehalten werden.

Das Gericht gab Madonna und ihrem Ehemann Guy Ritchie die Erlaubnis, den einjährigen Buben zu adoptieren, obwohl das Paar die gesetzlichen Vorgaben nicht erfüllt. Danach müssen die zukünftigen Adoptiveltern ein Jahr lang in Malawi leben, während Sozialarbeiter die Lebensumstände des Paares prüfen. Das Gesetz erlaubt auch keine Auslandsadoptionen, allerdings sind solche Adoptionen auch nicht ausdrücklich verboten. Madonna und ihr Mann verließen Malawi am Freitag, konnten David aber aus juristischen Gründen noch nicht mitnehmen, wie eine Sprecherin der Sängerin erklärte. Aus Behördenkreisen verlautete, zunächst kümmerten sich Mitarbeiter Madonnas um den Buben.

Madonna hat bereits zwei eigene Kinder, die neun Jahre alte Lourdes und den fünfjährigen Rocco. Ihre Hilfsorganisation Raising Malawi baut in dem afrikanischen Land ein Waisenhaus, in dem bis zu 4.000 Kinder wohnen, essen und zur Schule gehen sollen.

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