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Adiós Espana - Chile im Achtelfinale

Chile jubelt über Achtelfinaleinzug
Chile jubelt über Achtelfinaleinzug ©AP
Der amtierende Weltmeister Spanien ist nach der 0:2-Niederlage gegen Chile bereits nach der Vorrunde ausgeschieden.
Spanien - Chile 0:2

Das Endspiel im Maracana Stadion war das große Ziel von Titelverteidiger Spanien vor diesem WM-Turnier. Nun kam es für die Iberer bereits im zweiten Gruppenspiel zu einem Finale im legendären Rund von Rio de Jainero. Teamchef Del Bosque nahm nach der 1:5-Klatsche gegen die Niederlande zwei Änderungen vor, statt Pique und Xavi standen Martinez und Pedro in der Startelf.
Gegner Chile war mit einem 3:1-Sieg gegen Australien deutlich besser ins Turnier gestartet als der amtierende Weltmeister und konnte mit breiter Brust in das heutige Duell gehen. Für Aufregung sorgten vor dem Spiel zunächst aber ungefähr 60 „Anhänger“ der Chilenen, einige Chaoten stürmten das Pressezentrum, wo es zu Sachbeschädigungen kam. Konzentrieren wir uns aber lieber auf den sportlichen Teil der Veranstaltung.

Chile mit mehr Biss

Es war noch keine Minute gespielt, da brannte es schon zum ersten Mal im spanischen Strafraum. Die Chilenen erarbeiteten sich eine Gelegenheit durch Vargas, welche nach einigem Durcheinander zur Ecke geklärt werden konnte. Nach dieser Standardsituation kam Gonzalo Jara zum Kopfball, verfehlte aber das Gehäuse.

Die Spanier brauchten eine Viertelstunde, um erstmals Gefahr zu entwickeln. Plötzlich tauchte Mittelfeldmann Xabi Alonso vor Chile-Torwart Claudio Bravo auf, der Keeper blieb in dieser Szene siegreich und konnte abwehren. In der 20. Minute sollte das Netz dann auf der Gegenseite wackeln. Nach einem Ballverlust von Xabi Alonso im Mittelfeld kombinierten sich die Chilenen in den Strafraum, Aranguiz spielte zur Mitte, wo Vargas die Kugel in Ruhe annahm, Casillas aussteigen ließ und zur Führung für „La Roja“ einschieben konnte.

Die Spanier wirkten über den Großteil der ersten 45 Minuten rat- und ideenlos. Man versuchte Sturmspitze Diego Costa irgendwie in Abschlussposition zu bringen, was so gut wie nie gelang. Umso zielstrebiger die Südamerikaner: Kurz vor der Pause trat Stürmerstar Sanchez zu einem Freistoß an, der von Casillas mit den Fäusten nur ungenügend nach vorne abgewehrt wurde, die Kugel sprang Aranguiz direkt vor die Beine und dieser verwertete zum hochverdienten 2:0-Pausenstand.

Spanien mit dem Mut der Verzweiflung

So einfach wollte sich der Titelverteidiger dann doch nicht geschlagen geben und kam nach der Pause zur ersten Gelegenheit. Schönes Zuspiel von Iniesta auf Costa, der endlich einmal zum Abschluss kam, die Defensive grätschte allerdings in Person von Isla dazwischen und konnte zur Ecke klären. Nur wenig später erneut Gefahr nach einer Standardsituation. Nach einem Freistoß brachte Costa den Ball spektakulär per Fallrückzieher zur Mitte, Busquets schaffte es allerdings, die Kugel aus vier Metern Entfernung nicht im Tor unterzubringen. Bezeichnend für den bisherigen WM-Auftritt Spaniens, im Normalform lässt wohl kein Spieler im Kader von Del Bosque einen derartigen Sitzer aus.

Mitten in diese Drangphase hinein wäre beinahe das 3:0 gefallen. Der stetige Unruheherd Vargas flankte bei einem Konter zu Mena, der den Abschluss suchte und dabei den Ball nicht richtig traf. Deshalb kam am langen Pfosten Isla noch einmal heran, er beförderte das Spielgerät aber über das Gehäuse. Spanien lief so langsam aber sicher die Zeit davon, die zündenden Ideen fehlten aber nach wie vor. Zehn Minuten vor dem Ende versuchte sich der eingewechselte Cazorla von der Strafraumgrenze, der starke Rückhalt Bravo war aber zur Stelle und wehrte zur Ecke ab.

Der chilenische Keeper stand wenig später erneut im Mittelpunkt, bei einem gefühlvollen Schuss von Iniesta wehrte der 31jährige Torhüter von Real Sociedad zum wiederholten Male spektakulär ab. Zwei Minuten vor Ablauf der regulären Spielzeit hieß das Duell wieder Cazorla gegen Bravo, Sieger war wieder der starke Torhüter. Am Ende blieb es trotz einer Nachspielzeit von sechs Minuten (!) beim 2:0-Erfolg für Chile. Die Südamerikaner stehen damit ebenso wie die Niederländer fix im Achtelfinale, während Spanien nach dem bedeutungslosen letzten Gruppenspiel gegen Australien völlig unerwartet bereits die Heimreise antreten muss. Am Tag, an dem König Juan Carlos abdankte, wurde damit auch die über sechs Jahre andauernde Vorherrschaft der Iberer bei großen Turnieren beendet.

Es ist dies bereits zum zweiten Mal in Folge, dass der amtierende Weltmeister nicht über die Gruppenphase hinauskommt. 2010 hatte es in Südafrika Italien ebenfalls erwischt. Am dritten und letzten Spieltag der Gruppe B geht es im Aufeinandertreffen zwischen Chile und den Niederlanden um den Gruppensieg.

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