“Respekt habe ich vor allem, Angst habe ich vor nichts”, sagte der 48-jährige Vorarlberger am Mittwoch bei seiner Vorstellung in Frankfurt. “Wenn die Latte hoch liegt, wäre es gut, wenn man sie höher legen könnte.”
Traum erfüllt
Der frühere ÖFB-Teamspieler verhehlte nicht, dass sein Engagement in Frankfurt zunächst einmal ein Erfolg für ihn selbst ist. “Ich habe nie einen Hehl daraus gemacht, irgendwann einmal in der deutschen Bundesliga arbeiten zu möchten. Ich habe fast zehn Jahre hart dafür gearbeitet, um heute hier sein zu können”, bekannte Hütter, der zuletzt mit den Young Boys Bern den Meistertitel in der Schweiz und 2015 die österreichische Meisterschaft mit Red Bull Salzburg gewann.
Leichte Entscheidung
Bei der Suche nach einem Nachfolger von Niko Kovac, der zu Meister Bayern München gewechselt ist, sind die Eintracht-Macher schnell von Hütter überzeugt gewesen. “Seine Vita, seine Persönlichkeit, seine Spielphilosophie – die Entscheidung ist uns leicht gefallen”, betonte Eintracht-Sportvorstand Fredi Bobic. Schon auf dem Rückflug vom ersten Gespräch wusste er: “Wow, da muss jetzt aber einiges kommen, wenn jemand diesen Eindruck noch toppen will.”
Kein “harter Hund”
Hütter, der einen Dreijahresvertrag am Main unterschrieb und bei seinem ersten Auftritt erst einmal ein “Herzliches Grüßgott” wünschte, galt bei seinen bisherigen Clubs als beliebter Trainer, nicht als “harter Hund” wie Kovac. Als Gegenentwurf zu seinem Vorgänger sieht er sich jedoch nicht. “Ich bin ein Teamplayer, sehr kommunikativ und will auch den Menschen hinter dem Spieler kennenlernen”, erklärte er. Disziplin und Respekt seien ihm aber wichtig.
Offensiver Spaß-Fußball
Bis zur Bundesliga-Premiere wird Hütter nach dem zu erwartenden personellen Umbruch – Torhüter Lukas Hradecky (Leverkusen), Marius Wolf (Dortmund) und Alexander Meier (keinen neuen Vertrag) stehen als Abgänge fest – eine erfolgreiche Mannschaft formen müssen. “Wenn der Kader steht, will ich eine Spielphilosophie entwickeln, die allen Spaß macht”, kündigte Hütter an und betonte, für einen offensiven Fußball zu stehen.
Immer ein Plan B
“Wenn wir immer 4:3 gewinnen können, dann nehme ich das an”, sagte er. Dem totalen Offensivspektakel wie zu Salzburger Zeiten habe er aber abgeschworen. “Das ist mir zu riskant, man braucht immer einen Plan B”, so Hütter. Keine Sorge hat er, dass die Teilnahme an drei Wettbewerben auch große Probleme mit sich bringen könnte: “Ich sehe die Europa League nicht als Belastung, sondern als Freude und Herausforderung.”
“Es spielt eine wichtige Rolle, dass wir europäisch spielen. Wir wollen durch die Gruppe marschieren”, forderte Bobic und setze damit ein erstes Saisonziel. Hütter, der im Gegensatz zu Kovac nicht im Hotel wohnen und die hessische Lebensart (“Apfelwein, Handkäs – das werde ich alles probieren.”) kennenlernen will, wird sich daran messen lassen müssen.
Die erste Präsentation des neuen Chef-Trainers
(APA)
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