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Achtalweg: offizielle Eröffnung am 18. Juni

Die Eröffnung ist am 18. Juni
Die Eröffnung ist am 18. Juni ©blusky
Offizielle Eröffnung am 18. Juni Der Geh- und Radweg ist bald fertig. Das schöne Wetter lockt Naturbegeisterte an den Achtalweg. Im Abschnitt Lingenau-Doren wird noch intensiv an Mauern, Bauwerken, Fahrbahn und Geländer gearbeitet.
Achtalweg

Trotzdem sind schon viele Wanderer und Radfahrer unterwegs, um das Naherholungsgebiet zu genießen. REGIO- Obmann Anton Wirth ersucht noch um etwas Geduld: „Auch auf bereits fertig wirkenden Abschnitten kann es kurzfristig immer wieder zu baubedingten Sperren kommen. Manche Arbeiten werden aus Rücksicht auf Natur, oder Wasserstand nur zu bestimmten Zeiten durchgeführt”
Im Moment sind die ungefähr zwei Meter hohen Fangnetze, die zum Schutz gegen gefährliche Felsbrocken am Wegrand stehen noch sehr gut sichtbar. Das ist etwas, das einige Nutzer des Geh- und Radwegs sehr stört. „Es ist nur eine Frage von ein paar Monaten und die Fangnetze sind von den Pflanzen total überwuchert.”, ist Philipp Meusburger überzeug. Er hat die ökologische Bauaufsicht des Projekts Achtalweg und stimmt die Baumaßnahmen zeitlich und räumlich auf landschaftsbildliche und ökologische Vorgaben ab. „Am Wegrand wären die Netze einfacher aufzustellen gewesen, aber sie sind extra am Hang, damit sie schnell überwuchert werden und dann nicht mehr so sichtbar sind.” erklärt er. „Ein Teil des jetzt sehr breit wirkenden Weges wird bald links und rechts mit Gras bewachsen sein und dann gar nicht mehr so breit wirken.”, erklärt Philipp Meusburger. „Wo vor kurzem noch Bagger und Bauarbeiter unterwegs waren, haben sich bereits die ersten Bewohner wieder niedergelassen. Einige Pflanzen und Tiere sind schon im Randbereich der Trasse wieder eingezogen.”, Philipp Meusburger zeigt bei der Begehung des neuen Geh und Radweges in eine Wasserlache:„Beim Bau wurden extra Kleinbiotope angelegt. Grasfrösche haben bereits ihr Laichballen abgelegt”.

18. Juni ist offizielle Eröffnung. Geplant ist ein kleiner Festakt und eine gemeinsame Befahrung.

Über die Art der Sanierung des Achtalwegs scheiden sich die Geister. Nicht alle sind von den baulichen Maßnahmen zur Erhaltung des Weges begeistert. Viele Nutzer des Weges haben sich 2012 zur Bürgerinitiative SOS-Achtal zusammen geschlossen, um ihren Unmut gegen die geplanten Baumaßnahmen kund zu tun.

In einem Punkt waren sich alle Gruppen einig: der Weg soll für die nächste Generation erhalten werden. Über das wie, da gingen die Meinungen der Regio, der Bürgerinitianten „SOS Achtal” und von Anrainer Chris Alge (High5) ziemlich auseinander. Während „SOS Achtal” für einen durchgängig begehbaren Fußweg waren, war es der Regio ein Anliegen den Weg für alle nutzbar zu machen.

Die Sanierung der Mauern und Viadukte wurde von allen Gruppen sehr gelobt. Die Bauwerke wurden nach alter Technik und Handwerk mit Material und Handwerkern aus der Region liebevoll wieder instand gesetzt und vom zerstörenden Pflanzenwuchs befreit. An einigen Stellen mussten die Viadukte von oben mit einer Betonschichte geschützt werden, um das Eindringen des Wassers zu verhindern, das das alte Mauerwerk zerstört.

Die Meinungen gehen bei den Fangnetzen, den Geländern und der Wegbreite mit Kiesbelag auseinander. SOS Achtal und Chris Alge setzen mehr auf Eigenverantwortung bei der Nutzung.

„Die Ach ist eine Herzensangelegenheit der Nutzer” weiß Peter Moosbrugger, Radwegkoordinator des Landes Vorarlberg, „es gibt wenig vergleichbare Gewässer, die so naturbelassen und unreguliert ihren Weg machen dürfen. Die Ach ist ein Stück Heimat und Naherholung, das alle nutzen dürfen. Die Sicherungen wurden angebracht, um den Weg für alle sicher zu machen. Vom Kind bis zum Senior sollen alle den Weg benutzen können.” erklärt Peter Moosbrugger die baulichen Maßnahmen.

Die Mitglieder Bürgerinitiative SOS Achtal und Chris Alge wünschen sich in Zukunft mehr Bürgerbeteiligung bei Projekte. „Wenn sich Anrainer, Regio, Umweltexperten usw. gleich von Anfang an zusammen gesetzt hätten, wäre der Weg vielleicht sogar noch besser gelungen.”, ist Chris Alge überzeugt.

Die Mitglieder von SOS Achtal mit ihren 1800 AnhängerInnen: „Wir haben für unser Naherholungsgebiet „Ach” gekämpft, nicht gegen die Regio. Das möchten wir noch einmal betonen. Unser Eindruck ist, dass der 3 Meter breite, fein bekieste Weg an Charme verloren hat. Trotzdem konnte einiges erreicht werden. Dank Peter Moosbrugger, der Radwegkoordinator des Landes, der mit viel Sorgfalt das ganze Gebiet noch einmal begutachtet hat, sogar die Gewohnheiten der Achbesucher studiert hat, konnte der Zaun von 4km auf ein gesetzliches Minimum von 2,1 Kilometern reduziert werden. Außerdem hat er darauf geachtet, dass die Ach für Badebesucher zugänglich bleibt. Wir befürchten aber, dass die Ausschilderung „Radweg” die Radfahrer zum Schnellfahren animiert und für die Fußgänger zur Gefahr wird.”

Hildegard Breiner die sich den Anliegen der Bürgerinitiative SOS-Achtal 2012 angeschlossen hat, hat den Geh- und Radweg vor kurzem besucht und festgestellt: „Der Achtalweg ist ein Mut machendes Beispiel dafür, dass sich bürgerlicher Widerstand auszahlt. Es zeigt die Qualität des aufeinander Zugehens und, dass sich letztendlich alle über den erzielten Kompromiss freuen. Wo immer es möglich war, wurde mit und nicht gegen die Natur gearbeitet – und sie wird in einigen Jahren die unvermeidlichen Wunden wieder heilen. Ich freue mich auch sehr, dass mein Vorschlag „natürliche” Sitzgelegenheiten aus Natursteinen und Baumstämmen, anstatt der üblichen Bänke, aufzustellen angenommen wurde.”

Der Weg ist also bereit für seine Besucher und seine „Bewohner”. Zur offiziellen Eröffnung am 18. Juni sind alle ganz herzlich eingeladen. Wer schon leise drauf spekuliert, dass der Radweg von Doren nach Kennelbach erschlossen wird, muss für den Moment enttäuscht werden. Aus Kostengründen und aus Rücksicht auf das NATURA 2000-Gebiet wird es wohl keinen Radweg geben. Ob der Weg für in naher Zukunft für Wanderer erschlossen wird, steht noch in den Sternen.

 

 

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