Acht Bundesheersoldaten bei UNIFIL-Einsatz leicht verletzt

Wie das Verteidigungsministerium in einer Aussendung mitteilte, handle es sich lediglich um leichte und oberflächliche Verletzungen. Eine notärztliche Betreuung war nicht notwendig. Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) verurteilte den "schwerwiegenden Vorfall - mutmaßlich verursacht durch die Hisbollah oder verbündete Gruppen - aufs Schärfste".
"Alle Beteiligten sind aufgerufen, unverzüglich die Sicherheit aller Blauhelmsoldaten sicherzustellen. Es ist absolut inakzeptabel, dass UN-Friedenssoldaten in Gefahr gebracht werden", betonte Nehammer laut Aussendung. Österreich nutze alle diplomatischen Möglichkeiten und fordere eine rasche und umfassende Aufklärung.
Tanner verurteilt Angriff "auf das Schärfste"
Auch Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) verurteilte den Angriff "auf das Schärfste". Wie Ministeriumssprecher Michael Bauer der APA auf Nachfrage mitteilte, habe man Glück im Unglück gehabt. Die Verletzungen der Soldaten "gehen nicht über kleine Fleischwunden und Abschürfungen hinaus". Sie werden derzeit im Camp Naqoura medizinisch versorgt. Ein Ausfliegen der Verletzten und eine Rückkehr nach Österreich stehe momentan nicht zur Debatte, sagte Bauer.
UNIFIL bestätigte unterdessen, dass eine Rakete aus nördlicher Richtung am Nachmittag das Hauptquartier der Friedensmission getroffen habe. Sie sei "wahrscheinlich von der Hisbollah oder einer ihr nahestehenden Gruppe" abgefeuert worden. Eine Fahrzeugwerkstatt sei durch den Beschuss in Brand gesetzt worden.
Auch Außenminister Schallenberg "empört"
Verteidigungsministerin Tanner rief alle Kriegsparteien dazu auf, die Sicherheit der Blauhelmsoldaten zu gewährleisten. "Es kann und wird nicht toleriert, dass die Blauhelmsoldaten der UN-Friedensmission beabsichtigt oder unbeabsichtigt in Gefahr gebracht werden", sagte die ÖVP-Ministerin. Empört über den Angriff auf das UNIFIL-Camp äußerte sich auch Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) auf X.
Wie das Verteidigungsministerium der APA mitteilte, ist am Dienstag kein Medientermin der Ministerin zu dem Vorfall geplant.
Das UNIFIL-Camp Naqoura liegt etwa 110 Kilometer südlich von der libanesischen Hauptstadt Beirut an der Grenze zu Israel. Alle österreichischen UNIFIL-Soldaten sind dort stationiert. Die acht verletzten Soldaten waren laut Angaben des Ministeriums Angehörige des Instandsetzungszuges.
Die UNIFIL-Friedenstruppe ist seit 1978 im Libanon stationiert, sie umfasst etwa 10.000 Soldaten und Zivilkräfte. Österreich ist mit 158 Soldaten an der Mission beteiligt.
(APA)
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