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Achraintunnel testet Autofahrer-Geduld

Drei Wochen lang muss der Verkehr wegen der Tunnelsperre auf die alte Tobelstraße umgeleitet werden, Ampelregelung soll Stauprobleme minimieren.
Drei Wochen lang muss der Verkehr wegen der Tunnelsperre auf die alte Tobelstraße umgeleitet werden, Ampelregelung soll Stauprobleme minimieren. ©stp

Am Montag begann dreiwöchige Sperre, damit Sanierungsarbeiten durchgeführt werden können.

Schwarzach. (VN-stp) Die gute Nachricht zuerst: die Kosten der am Montag begonnenen Sanierungsarbeiten wird die Firma tragen müssen, die die schadhafte Beschichtung der Tunnelwand zu verantworten hat. “Ein klarer Fall von Gewährleistung”, versichern sowohl der zuständige Landesrat Karlheinz Rüdisser als auch Abteilungsvorstand Gerhard Schnitzer.

Es hat sich abgezeichnet

Nicht zum ersten Mal muss eine Sperre von mehr als einem Tag verfügt werden, insgesamt ist es die 13. Sperre, wie von der Abteilung Straßenbau aufgelistet wird. Schäden bei der Beschichtung seien schon vor rund einem Jahr festgestellt worden, so die Abteilung Straßenbau. Inzwischen habe sich dieser Mangel vor allem im Bereich zwischen Ostportal und der Abstellnische derart ausgeweitet, dass hier rund 2000 Quadratmeter erneuert werden müssen. Hinzu kommen punktuell weitere Schäden, die ausgebessert werden.

Gelegenheit nutzen

Die dreiwöchige Sperre wird natürlich auch dazu genützt, andere Wartungs- und Sanierungsarbeiten durchzuführen. Es ist seit der Inbetriebnahme Ende Jänner 2009 die längste Sperre und daran knüpfen die Autofahrer die Hoffnung, dass dabei soviel repariert und saniert wird, dass die Intervalle der Sperren künftig länger werden. Rein statistisch wurde in den knapp drei Jahren seit der Eröffnung im Durchschnitt alle neun bis zehn Wochen eine Sperre verfügt – nicht gerechnet die kurzzeitigen Sperren, die durch Unfälle, Pannen oder andere Ereignisse aus Sicherheitsgründen verfügt werden mussten.

Auf Nummer sicher

Auf rund 100.000 Euro werden die notwendig gewordenen Arbeiten im Rahmen der Gewährleistung geschätzt. Dass dafür drei Wochen Sperre veranschlagt wurden, liegt daran, dass man keinerlei Risiko eingehen möchte. “Autoabgase und Staub­entwicklung würden den Trocknungsprozess des neu aufzutragenden Belags beeinträchtigen – und damit würde eine neuerliche Beschädigung der Beschichtung riskiert. Das wollen wir nicht”, so Schnitzer, der darauf verweist, dass schon früher derartige Nachbesserungen erforderlich waren. Offenbar habe man damit die Probleme nicht wünschenswert in den Griff bekommen können, deshalb sollen jetzt die Mängel grundlegend und nachhaltig beseitigt werden.

Einstellungssache

Die dreiwöchige Totalsperre des Tunnels stellt auch die Geduld der Autofahrer auf die Probe, denn es besteht zwar die Möglichkeit einer kleinräumigen Umleitung auf die L 3/L 7, doch die neuralgischen Punkte ergeben sich bei der Einmündung der Schwarzachtobelstraße in die L 3 und vor allem bei der Einmündung der Spange in die L 3. Hier soll eine Ampelanlage die Staubildung reduzieren und vor allem für mehr Sicherheit sorgen. Es wird aber in erster Linie Einstellungssache der Autofahrer sein, die vorsichtshalber ein paar Minuten Zeitreserve einplanen sollten.

Keine “Totalverlagerung”

Die dreiwöchige Sperre – das haben die ersten Tage gezeigt – wird keine grundlegende Verkehrsverlagerung in Richtung des Zustands vor der Tunneleröffnung mit sich bringen. Ebenso hat der Tunnel samt neuer Trasse von Dornbirn-Nord bis Schwarzach-Pfeller keine “Totalverlagerung” bewirkt. Am spürbarsten waren die Entlastungen auf der alten Achrainstraße ab Dornbirn-Stiglingen und auf der L 3 im Ortsgebiet von Lauterach, Wolfurt und Schwarzach.

Ca. zehn Prozent weniger

Auf etwa zehn Prozent schätzt der Schwarzenberger Bürgermeister und Verkehrssprecher der Regio, Armin Berchtold, die Verkehrsreduktion auf der Bödelestraße. Genaue Zahlen, so Berchtold, gebe es nicht, solche Erhebungen wären auch sehr schwierig, räumt der Gemeindechef ein, weil die Fahrgewohnheiten von vielen Faktoren abhängig sind. Bei schönem Wetter sei die Fahrt über das Bödele für den Ausflugsverkehr, der nicht unter Zeitdruck steht, sicher verlockender als die Fahrt durch den Tunnel. Andererseits würde der Pendler- oder Einkaufsverkehr natürlich die Tunnelvariante der Bödelestraße vorziehen. Die Zeche für die Verkehrsreduktion über das Bödele und durch Schwarzenberg muss Alberschwende zahlen. Deshalb wird dort über kurzfristige Maßnahmen nachgedacht, ebenso über eine langfristige Lösung, wobei sich diese als immer schwieriger erweist und viele Alberschwender der verpassten Chance nachtrauern: vor 25 Jahren hatte der damalige Landesrat Vetter mit der Gemeinde über eine Umfahrung verhandelt, das Projekt war aber an der Uneinigkeit der Alberschwender gescheitert.

Bürgerforum HOFSTEIG vn.vol.at/buergerforum

Welche Erfahrungen haben Sie mit dem Achraintunnel gemacht? Das VN-Bürgerforum ist eine Möglichkeit, dazu Stellung zu nehmen und mit den VN und den verantwortlichen Stel­len Lösungen zu finden. Weitere Infos gibt es unter: vn.vol.at/buergerforum

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