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Corona-Viren frühzeitig erkennen - mit Abwassertests

Das Erbgut des COVID-19 Virus ist im Abwasser nachweisbar
Das Erbgut des COVID-19 Virus ist im Abwasser nachweisbar ©BMLRT / Christian Lendl
Eine neue Methode lässt ein regionales Auftreten der Corona-Viren frühzeitig erkennen. Das Abwasser spiegelt das Konsumverhalten, aber auch den Gesundheitszustand der Bevölkerung wider.
Universität will Abwasser untersuchen

Das Abwasser von rund 300.000 Salzburgern, das täglich in der Kläranlage in Siggerwiesen landet, wird jetzt Teil eines österreichweiten Forschungsprojekts. Das Wasser wird dazu auf Rückstände von Coronaviren untersucht. Mit den Ergebnissen wollen die Forscher ein Frühwarnsystem entwickeln. Denn im Abwasser können die Viren teilweise früher als bei klassischen Tests entdeckt werden.

Mit Abwasser-Monitoring den Corona-Verlauf beobachten

"Wir wissen mittlerweile, dass das Erbgut des COVID-19 Virus im Abwasser nachweisbar ist. Das Monitoring von Abwasser kann daher einen wichtigen Beitrag leisten, um den Corona-Pandemie-Verlauf in Österreich zu beobachten und wirksam einzudämmen", betonte Bundesministerin Elisabeth Köstinger beim Besuch in der Kläranlage Siggerwiesen. In dieser Salzburger Anlage werden SARS-CoV-2 Infektionen mittels Abwasseranalysen nachgewiesen und überwacht.

Über Abwasser frühe Erkennung von Clustern

Das Abwasser spiegelt das Konsumverhalten, aber auch den Gesundheitszustand der österreichischen Bevölkerung wider. Das genetische Material des Virus im Abwasser kann meist schon nachgewiesen werden, bevor bei den Betroffenen erste Symptome auftreten. Die Abwassermessungen können auch zur Entwarnung in einer Region genutzt werden.

"Weltweit wird an der Entwicklung von Methoden für den Nachweis von SARS-CoV-2 im Abwasser gearbeitet. Österreich ist unter den ersten Ländern, die an dieser Methode forscht und in der Praxis Erfahrungen sammelt", so Köstinger.

Das Ziel

Ziel des Forschungsprojektes ist die Etablierung eines zuverlässigen Analyseverfahrens zum Nachweis von SARS-CoV-2-RNA in Abwässern, wie auch ein umfassendes Monitoring ausgewählter österreichischer Kläranlagen zur Erfassung der räumlichen Verteilung und des zeitlichen Verlaufs der Corona-Pandemie. Zudem soll ein Prognosesystem und ein Frühwarnsystem durch Abwassermonitoring bei künftigen Krisen entwickelt werden.

Probennahmen auch in Vorarlberg

Die Probennahmen laufen bereits seit März 2020 an 23 Kläranlagenstandorten in allen Bundesländern. Die Analyse der Proben baut auf den Erfahrungen in der Abwasserepidemiologie auf, die in Österreich seit Jahren erfolgreich zum Monitoring des Konsums von Drogen, Genussmitteln und Pharmazeutika eingesetzt wird. Die Projektgesamtkosten belaufen sich auf rund 500.000 Euro.

Projekt "Coron-A"

Die innovative Methode ist Teil des Forschungsprojektes "Coron-A" zum Nachweis von COVID-19 Erkrankungen über das Abwasser, das großteils vom Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus, dem Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung und den Bundesländern finanziert wird.

"Die ersten Erfahrungen aus diesem Projekt sind vielversprechend", erläuterte Köstinger beim Lokalaugenschein einer Probenahme der neuen Testungen in der Salzburger Kläranlage.

(Red.)

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