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Abverkauf bei Pepco und Depot: Filialen-Schließungen treffen auch Vorarlberg

Pepco schließt die einzige Filiale im Ländle. Bei Depot gibt es einen Abverkauf.
Pepco schließt die einzige Filiale im Ländle. Bei Depot gibt es einen Abverkauf. ©VOL.AT/Mayer, Canva Pro
Mirjam Mayer (VOL.AT) mirjam.mayer@russmedia.com
In Feldkirch gibt es neben Interspar auch eine Filiale von Diskonter Pepco und Wohnaccessoire-Kette Depot. Eines haben die beiden Geschäfte, die direkt nebeneinander liegen, gemeinsam: Sie schließen.

Schließungen und Konkurse gibt es im Handel leider immer häufiger. Das zeigen auch zwei aktuelle Fälle: Die polnische Diskonter-Kette Pepco zieht sich aus Österreich zurück und auch der Deko- und Wohnaccessoire-Shop Depot schließt Filialen.

Die Filialen von Pepco und Depot in Feldkirch liegen direkt nebeneinander. ©VOL.AT/Mayer

Mehr als 600 Pepco-Mitarbeiter betroffen

Mehr als 600 Mitarbeiter sind laut Medienberichten österreichweit von der Pepco-Pleite betroffen. Darunter auch jene, die in Feldkirch angestellt sind. Es ist die einzige Filiale im Ländle, die erst im Februar 2023 neu eröffnete wurde. Der polnische Diskontriese brachte im Februar einen Insolvenzantrag ein, die geschätzten Verbindlichkeiten belaufen sich laut AKV auf 72,1 Mio. Euro. Die Geschäfte sollen "bis auf Weiteres geöffnet bleiben".

Bei Pepco gibt es einen Abverkauf. ©VOL.AT/Mayer
Regale lässt man leer werden. ©VOL.AT/Mayer

Rabatte und leerstehende Regale

Die Mitarbeiter in Feldkirch wurden über die Schließung informiert. Im kompletten Geschäft gibt es aktuell Rabattaktionen, einige der Regale im hinteren Bereich des Geschäfts stehen bereits leer. "Das dauerhaft zurückhaltende und schwierige Konsumverhalten in Österreich, die überdurchschnittliche Inflation, die hohen Betriebskosten und der generell negative gesamtwirtschaftliche Ausblick haben die Ergebnisse von Pepco Österreich stark negativ beeinflusst", heißt es in der Firmenmitteilung.

Das Geschäft in Feldkirch bleibt vorerst geöffnet, wie eine Presseverantwortliche auf VOL.AT-Anfrage erklärt. "Bis die Ware abverkauft ist", meint die Sprecherin. Ein Datum für die Schließung gibt es nicht. "Dies obliegt dem Insolvenzverwalter", so die Information vom Unternehmen. Die Mitarbeiter wurden zur Kündigung beim AMS angemeldet, verdeutlicht die Pressverantwortliche.

Neben neuer Ware herrscht beim Diskonter gähnende Leere. ©VOL.AT/Mayer
"Wir schließen", liest man im Schaufenster bei Depot. ©VOL.AT/Mayer

Depot in Feldkirch: "Wir schließen"

Depot steht derzeit vor einem Sanierungskurs. Österreichweit sollen rund 10 bis 15 Filialen geschlossen werden. In Vorarlberg gibt es drei Standorte in Feldkirch, Bürs und Dornbirn. In Feldkirch wurden beim Lokalaugenschein von VOL.AT bereits Hinweisschilder im Schaufenster angebracht: "Alles reduziert. Jeden Tag neue Ware", liest man hier. Und: "Wir schließen." Es sei schade um das Geschäft, meinen Kunden gegenüber VOL.AT. Vor der Kamera zeigen wollten sie sich nicht. Doch ein Hinweis im Schaufenster macht Hoffnung: "Neueröffnung mit neuem Konzept." In der Filiale im Zimbapark in Bürs und im Stadtmarkt in Dornbirn soll laut der jeweiligen Verwaltung bis auf Weiteres alles beim Alten bleiben, auch wenn es jeweils Rabattaktion gibt.

Ein Leserfoto aus der Filiale im Zimbapark von Freitagnachmittag zeigt, dass auch dort Schilder hängen, die auf eine baldige Schließung hinweisen.

Depot-Filiale im Zimbapark in Bürs
©Leserreporter
Neben neuer Oster- und Frühlingsware sieht man Abverkaufsschilder. ©VOL.AT/Mayer
Es gibt laufend neue Waren, der Shop schließt jedoch. ©VOL.AT/Mayer

Video: Pepco und Depot schließen Filialen

Unternehmen zukunftsfähig halten

Depot hält sich recht bedeckt dazu, ob Filialen in Vorarlberg schließen. "Das Marktumfeld ist aktuell sehr schwierig", heißt es auf VOL.AT-Anfrage von einem Konzernsprecher. Das spüre man auch bei der Gries Deco Company, zu der Depot gehört. "Wie im Vorjahr ist auch in diesem Jahr eine deutliche Konsumzurückhaltung spürbar. Auch wir haben daher leider Umsatzeinbußen – so wie alle Händler", führt der Sprecher aus. "Diesen Herausforderungen stellen wir uns tagtäglich und sind bestrebt, das Unternehmen wirtschaftlich tragbar und damit auch zukunftsfähig zu halten. Dennoch müssen wir in der aktuellen Situation richtungsweisende Entscheidungen treffen." Zu den laufenden Prozessen könne man aktuell keine weiteren Details mitteilen. Man darf gespannt sein, wie es mit Depot weitergeht – insbesondere auf das neue Konzept der Wohnaccessoire-Kette.

(VOL.AT)

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