Dieses Verfahren sei beispielsweise angewendet worden, um den irakischen General Hamid Zabar unter Druck zu setzen, sagte Unteroffizier Samuel Provance vor einem Untersuchungsausschuss des US-Repräsentantenhauses.
Der 16-jährige Sohn des Generals sei festgenommen worden, ohne dass gegen ihn Vorwürfe vorlagen. Dann sei er unter den Augen des Vaters mit Eiswasser bespritzt worden. Außerdem sei er mit einem Kriminellen in einem Gefängnistrakt eingesperrt worden, der für Vergewaltigungen von Häftlingen berüchtigt gewesen sei.
Der 16-Jährige sei Opfer von Misshandlungen gewesen, um den General zum Sprechen zu bringen, sagte Provance, der nach seinen Aussagen über die Praktiken im Abu-Ghraib-Gefängnis degradiert wurde. Derartige Misshandlungen seien in dem Gefängnis üblich gewesen, fügte Provance hinzu. Im Falle Zabars habe dies jedoch nicht die erwünschte Wirkung erzielt. Der General sei nach der Misshandlung seines Sohnes so stark mitgenommen gewesen, dass er nicht mehr zu einer Aussage in der Lage war.
Wegen des im Frühjahr 2004 bekannt gewordenen Folterskandals in Abu Ghraib war die US-Soldatin Lynndie England im Herbst 2005 zu drei Jahren Gefängnis verurteilt worden. Ein Foto von England, auf dem sie einen nackten und am Boden liegenden Häftling wie einen Hund an der Leine hielt, war um die Welt gegangen.
Neue Folterbilder
Ein australischer Fernsehsender hat bisher unbekannte Fotos von Folterungen irakischer Gefangener veröffentlicht. Die Bilder, die nach Angaben des Senders SBS aus dem berüchtigten irakischen Gefängnis Abu Ghraib stammen, zeigen getötete und schwer verwundete Menschen. Diese waren nach Angaben von SBS Opfer von US-Soldaten und US-Aufsehern.
Auf einem der Bilder ist ein Mann mit durchgeschnittener Kehle zu sehen. Andere zeigen einen Gefangenen mit schweren Kopfverletzungen, einen weiteren Mann, der offenbar mit Fäkalien bedeckt ist, und einen nackten Mann, der kopfüber an einem Stockbett aufgehängt ist. SBS will die Bilder am Mittwochabend Ortszeit (10.30 MEZ) ausstrahlen. Die Nachrichtenagentur AFP hatte vor der Ausstrahlung Einblick in mehrere der Bilder. Auf keinem der Fotos, die AFP vorlagen, waren US-Soldaten zu sehen.
Eine SBS-Sprecherin wollte nicht sagen, wie der Sender zu den Bildern gelangte. In den USA seien sie wegen eines laufenden Rechtsstreits noch nicht veröffentlicht worden. Dem Sender zufolge dokumentieren die Bilder, dass Folter und Missbrauch in Abu Ghraib 2004 viel schlimmer waren als bisher vermutet. Im Jahr 2004 hatten Folterbilder aus dem Gefängnis weltweit für Empörung gesorgt.
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