Gott hat eine Schwäche für die Menschen, die er geschaffen hat. Wenn ich an Weihnachten vor der Krippe stehe und das Jesuskind auf Stroh gebettet in der Krippe liegen sehe, umgeben von Maria und Josef, den Hirten, Ochs' und Esel, geht mir dieser Gedanke durch Kopf und Herz. Hier ist Gott schwach geworden, ungeschützt, zerbrechlich, verwundbar, angewiesen auf die Hilfe und Liebe anderer, eben ein Kind. Nach dem heiligen Bernhard gilt jetzt nicht mehr der Psalmvers Groß ist Gott und allen Ruhmes wert, sondern Klein ist Gott und aller Liebe wert. Daher sind auch die ersten Zeugen dieses Wunders kleine und einfache Leute.
An Weihnachten geschieht eine Umwertung aller Werte. Wie oft missachten wir das Kleine und Schwache? Wenn wir noch einen Funken Mitgefühl in uns haben, bedauern wir Kranke, Behinderte, Missgestaltete, Arbeitslose, Flüchtlinge, Menschen, die mit dem Leben nicht zurecht kommen.
Aber im Innersten denken wir: Gott sei Dank, dass mir das nicht passiert ist! Wir bewundern die Starken, Sportlichen, Schönen, Imponierenden, Reichen, Vitalen, Gesunden, Erfolgreichen, Siegertypen.
Auch in unseren Familien und Gemeinschaften, in Schule und Gesellschaft erwarten wir ewiges Glück und Zufriedenheit, Harmonie und beruflichen Aufstieg. Fehler und menschliches Versagen dürfen nicht vorkommen. Wir reagieren mit Wut und gegenseitigen Schuldzuweisungen, wenn etwas Beschämendes passiert.
Auch an die Kirchen legt man diesen Maßstab an. Besonders ihre offiziellen Vertreter müssen aufgeschlossene Menschen und absolut fehlerfrei sein. Dabei schaut die Wirklichkeit oft anders aus. Man wirft ihnen vor, sie seien unmodern und verzopft, undemokratisch und autoritär, ängstlich und zerstritten, frauenfeindlich und sexualneurotisch. Für alle diese Behauptungen lassen sich Beispiele und Beweise erbringen, wenn man Gründe und Rechtfertigung für einen Austritt sucht.
Bei der Geburt Jesu ist Gott schwach geworden. Er steht auf der Seite der Schwachen. Ruhm und Erfolg sind keine Kategorien des Evangeliums. Weihnachten sollte uns demütig machen.
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