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Abschlussbericht 2004

Auf eine höchst erfolgreiche Saison blicken die Festspielverantwortlichen in Bregenz zurück. Über 228.000 Besucher, eine Gesamtauslastung von 97 Prozent, ein bravouröser Auftakt für die neue Operettenschiene im Kornmarkttheater, Kunst aus der Zeit so begehrt wie nie zuvor.

So lautet die Bilanz der Bregenzer Festspiele 2004:

“KONTINUITÄT UND ERNEUERUNG”
Gleich zu Beginn des Festspielsommers, der ganz im Zeichen des Komponisten Kurt Weills stand und mit 86 Veranstaltungen das bisher umfangreichste Programm bot, sorgte die neugestaltete Eröffnung für frischen Wind: Die flotte Zeremonie stieß bei Publikum, Presse und Festrednern gleichermaßen auf Überraschung und Anerkennung. “‘Kontinuität und Erneuerung’ hieß unser Credo für die ‘Ära Pountney’. Der Sommer 2004 hat eindrucksvoll gezeigt, dass dieses Konzept bestens aufgegangen ist”, freut sich Festspielpräsident Günter Rhomberg. “Ernsthafte, interessante Ideen in einem populären Format zu präsentieren, das ist es, was die Bregenzer Festspiele zu einem so einzigartigen Festival gemacht hat. Diesen Weg weiterzugehen und zu vertiefen war und ist mein erklärtes Ziel”, so Intendant David Pountney über seine erste Saison.

“WEST SIDE STORY” ERFOLGREICHSTE SEEBÜHNENPRODUKTION
Leonard Bernsteins Erfolgsmusical “West Side Story” erwies sich mit insgesamt 28 Aufführungen auch in seiner zweiten Saison als absoluter Publikumshit. Auch im Sommer 2004 waren alle Vorstellungen des Spiels auf dem See ausverkauft, was die “West Side Story” zur erfolgreichsten Seebühnenproduktion aller Zeiten macht – sowohl was den Ertrag als auch was die Auslastung betrifft: 405.314 Menschen sahen in zwei Jahren die tragische Liebesgeschichte um Tony und Maria: “Das großartige Einspielergebnis der ‘West Side Story’ hat die wirtschaftliche Basis der Bregenzer Festspiele für die kommenden Jahre weiter gestärkt, was gerade angesichts der bevorstehenden Sanierung des Festspielhauses besonders wichtig ist”, bilanziert der kaufmännische Direktor der Bregenzer Festspiele, Franz Salzmann.

“DER PROTAGONIST” UND “ROYAL PALACE” ERSTMALS GEMEINSAM AUFGEFÜHRT
Die Oper im Festspielhaus bildete gleichzeitig auch den Auftakt des Kurt Weill Schwerpunkts. Seine Frühwerke “Der Protagonist” und “Royal Palace” wurden in Bregenz erstmals gemeinsam aufgeführt und erreichten eine Auslastung von 76 Prozent: “Eine beachtliche Zahl für zwei derart unbekannte und selten gespielte Werke”, zeigt sich Intendant David Pountney zufrieden. Die veränderten Beginnzeiten der Oper im Festspielhaus – sie wurde 2004 erstmals als Matinee gezeigt, um die Zusammenstellung der neuen Packages zu ermöglichen – wird auch im kommenden Jahr beibehalten werden: “Auch die Oper im Festspielhaus 2005, ‘Maskerade’ von Carl Nielsen, wird wieder als Matinee gespielt werden: Nicht nur, aber auch wegen des großen Erfolgs der Packages”, bestätigt Intendant David Pountney.

DREI AUSVERKAUFTE ORCHESTERKONZERTE
Die Orchesterkonzerte erwiesen sich mit einer Auslastung von 85 Prozent und drei ausverkauften Vorstellungen als Publikumsmagneten: Allein bei “Bernstein am See” erlebten 3.288 begeisterte Zuschauer zum ersten Mal in der Festspielgeschichte die Wiener Symphoniker unter freiem Himmel inmitten des spektakulären Bühnenbilds der “West Side Story”.

BEGEISTERUNGSSTÜRME FÜR DEN “KUHHANDEL”
Die Auftaktproduktion der neuen Operetteschiene im Kornmarkttheater, Kurt Weills skurrile Operette “Der Kuhhandel”, riss Publikum und Kritik gleichermaßen zu Begeisterungsstürmen hin: David Pountneys Inszenierung erreichte mit einer Auslastung von 100 Prozent 3.554 bestens amüsierte Besucher und bestätigte eindrucksvoll die Intention des neuen Intendanten, Operetten als intelligente Unterhaltungsform wieder salonfähig zu machen.

KAZ: SO VIELE BESUCHER WIE NOCH NIE
Die Besucherzahl der zeitgenössischen Programmreihe Kunst aus der Zeit KAZ hat im Sommer 2004 alle Erwartungen übertroffen: Von David Pountney ausgebaut und weiter aufgewertet, lag die Auslastung von KAZ in ihrem vierten Sommer bei 94 Prozent. Insgesamt 4.386 Besucher konnten gezählt werden, so viele wie noch nie. Punkten konnte auch die intensivierte Kooperation mit dem Kunsthaus Bregenz, die im kommenden Jahr weiter ausgebaut werden soll. Als weiterer großer Erfolg im zweiten Jahr hat sich der KAZ-Pass erwiesen: Die Auflage des Kombitickets, das zum Besuch aller Veranstaltungen im Rahmen von KAZ berechtigt, wurde verdoppelt.

DRITTER MARTINSPLATZ-STREICH VON CHRISTIAN HIMMELBAUER
Auch die Bilanz des Schauspiels am Martinsplatz in der Bregenzer Oberstadt kann sich sehen lassen: “Rosenkranz und Güldenstern sind tot” von Tom Stoppard, der dritte Martinsplatz-Streich von Regisseur Christian Himmelbauer, erreichte mit 11 Vorstellungen 2.207 Zuschauer. Himmelbauer verstand es dabei ein weiteres Mal, das Ambiente des Martinsplatzes meisterhaft zu nutzen.

“KULTUR TOTAL”: PACKAGES SEHR ERFOLGREICH
Die Bilanz der im Sommer 2004 erstmals aufgelegten “Packages”, die es den Besuchern ermöglichen, durch die Kombination mehrerer Aufführungen ein Wochenende lang “Kultur Total” zu erleben, kann sich mehr als sehen lassen: Ihre Anzahl musste ob der großen Nachfrage sogar aufgestockt werden und belief sich schlussendlich auf 470 Stück. Intendant David Pountney sieht mit diesen Erfolg seine Intentionen bestätigt: “Die Idee, die Festspiele jedes Wochenende neu beginnen zu lassen und den Besuchern ein ‘Kulturpaket’ anzubieten, ist begeistert angenommen worden.” Auch der kaufmännische Direktor Franz Salzmann ist zufrieden: “Erfahrungsgemäß sind vor allem die Wochenenden bei Festspielbesuchern sehr beliebt. Der Erfolg der Packages bestätigt dies und ist ein Wegweiser für die Zukunft.”

ERSTMALS BREGENZER FREQUENZEN
Punkten konnten auch die erstmals veranstalteten Bregenzer Frequenzen, die ganz im Zeichen des Weill-Schwerpunkts standen: Anfang August trafen sich unter der Leitung von Martin Traxl, Chef der ORF-Kulturinformation, Experten und Interessierte in Bregenz, um Näheres zu Leben und Werk des deutschen Komponisten zu erfahren und hinter die Kulissen der diesjährigen Weill Produktionen zu blicken.

GIUSEPPE VERDIS “DER TROUBADOUR” ALS SPIEL AUF DEM SEE 2005
Mit Der Troubadour kehrt im Sommer 2005 nach “Nabucco” und “Ein Maskenball” das musikalische Genie des Komponisten Giuseppe Verdi auf die Seebühne zurück. Die musikalische Leitung liegt bei Fabio Luisi, womit erstmals der Chefdirigent der Wiener Symphoniker das Spiel auf dem See dirigieren wird. Regie führt Robert Carsen, das Bühnenbild entwirft Paul Steinberg. Premiere ist am 21. Juli 2005.

BREGENZER FESTSPIELE 2004 IN ZAHLEN: BESUCHER UND AUSLASTUNG

SPIEL AUF DEM SEE “WEST SIDE STORY”: 200.112 / 100 % (inkl. Generalprobe und cc-night; eine Regenabsage)

OPER IM FESTSPIELHAUS “DER PROTAGONIST” UND “ROYAL PALACE”: 4.782 / 76 % (inkl. Generalprobe)

ORCHESTERKONZERTE: 8.436 / 85 %

OPERETTE AM KORNMARKT “DER KUHHANDEL”: 3.554 / 100 % (inkl. Generalprobe)

KUNST AUS DER ZEIT:
4.386 / 94 % (gesamt)
im Kunsthaus Bregenz: 1.148 / 96 %
auf der Werkstattbühne: 3.238 / 91 %

SCHAUSPIEL AM MARTINSPLATZ “ROSENKRANZ UND GÜLDENSTERN SIND TOT” 2.207 / 80 % (inkl. Generalprobe)

SONSTIGES PROGRAMM (Eröffnung, Serenaden, Sakrale Musik, Fest des Kindes, Bregenzer Frequenzen, …) 4.905 / —

GESAMTBESUCHER 2004 228.382 / 97 %

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