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Abschied von Agnelli

100.000 Personen haben sich am Wochenende vom Fiat-Ehrenpräsidenten Giovanni Agnelli verabschiedet, der am Freitag in Turin im Alter von 81 Jahren verstorben ist.

Ein endloser Strom von Wirtschaftskapitänen, Politikern, Fiat-Arbeitnehmern und einfachen Bürgern besuchte seit dem frühen Samstag das Fiat-Hauptwerk Lingotto, in dem der Sarg mit dem Leichnam des Konzernchefs aufgebahrt ist, und sprach den Familienangehörigen ihr Beileid aus. Wegen der endlosen Schlangen von Menschen musste die Aufbahrungshalle auch während der Nacht offen gehalten werden.

Persönlichkeiten wie EU-Kommissionspräsident Romano Prodi, der Chef des Sportwagenherstellers Ferrari, Luca Cordero di Montezemolo, Formel 1-Pilot Michael Schumacher, Agnellis Fußballmannschaft Juventus, Gewerkschafter und Intellektuelle pilgerten zum braunen Sarg, in dem der Patriarch des Agnelli-Clans ruht. Auch Arbeitnehmer, die Jahrzehnte lang für den Turiner Autokonzern gearbeitet haben, umarmten die Witwe des „Herrn Fiat“, Marella, und machten seinem Enkel John Elkann, der zur Nummer Zwei der Gruppe aufrücken soll, Mut.

Der 27-jährige Elkann, der mit seinem Großonkel Umberto im Mai das Zepter des Unternehmens übernehmen wird, erlebte an diesem Wochenende ein trauriges Debüt als Kronprinz von Italiens einflussreichster Industriellenfamilie. Der Spross der Familie, der zwar seit fünf Jahren im Fiat-Aufsichtsrat sitzt, in der Öffentlichkeit jedoch selten aufgetreten war, schüttelte Stunden lang die Hände der vielen Personen, die sich von seinem Großvater verabschieden wollten. „Ich habe 35 Jahre lang für Ihren Großvater gearbeitet. Sie müssen Fiat retten“, sagte ihm ein alter Arbeitnehmer.

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