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Absage an Horizon-Field-Anflüge

„Kunst-Schauen“ im Vorarlberger Hochgebirge, per Hubschrauber die Lanschaftsinstallation „Horizon Field“ des englischen Bildhauers Antony Gormley überfliegen und gleichsam aus der Vogelperspektive besichtigen: Das aktuelle Angebot des Heli-Unternehmens Wucher aus Ludesch hat viel Staub ...
Projekt "Horizon Field"
Kunstinstallation "Horizon Field"
VOL Live auf den Spuren von Antony Gormley

„Kunst-Schauen“ im Vorarlberger Hochgebirge, per Hubschrauber die Lanschaftsinstallation „Horizon Field“ des englischen Bildhauers Antony Gormley überfliegen und gleichsam aus der Vogelperspektive besichtigen: Das aktuelle Angebot des Heli-Unternehmens Wucher aus Ludesch hat viel Staub aufgewirbelt.

Grünen-Vorstoß

In Sorge um unverträglichen Hubschrauberlärm ist die anhaltende Kritik massiv. Nach Ansicht von Grünen-Chef Johannes Rauch werde überdies die Intention des Künstlers „mit Füßen getreten. Gormleys Absicht war es sicher nicht, die Figuren in der alpinen Landschaft aufzustellen, damit sie dann mit dem Hubschrauber auf die Schnelle abgeflogen werden können. Das ist ungefähr so, als würde man in zehn Minuten durch eine Kunsthaus-Ausstellung rennen.“ Vorarlbergs Berglandschaft solle erwanderbar bleiben und nicht durch Hubschrauberlärm kaputt gemacht werden, so Rauch, der ankündigte, dass die Grünen einen Vorstoß auf Landesebene unternehmen werden, „um diesen Unfug abzustellen“. Hubschrauber­flüge im Gebirge seien aufs Notwendigste zu beschränken: Rettungsein­sätze, schwierige Bautransporte, allenfalls noch Holzbringung in Steillagen. „Dafür soll es Ausnahmegenehmigungen geben, alles andere ist zu verbieten.“

Erwandern, nicht erfliegen

Seine Mühe mit „Horizon Field“-Anflügen hat auch KUGES-Geschäftsführer Artur Vonblon unter dessen Gesamtleitung die durchs Kunsthaus Bregenz initierte Landschaftinstallation steht. „Unser Interesse ist es, Beeinflussung des Kunstprojekts in der Natur so gering wie möglich zu halten. Vom Erlebnis der Kunst her ist der richtige Weg, es zu erwandern.“

Beim Aufbau der Landschaftsinstallation habe man streng darauf geachtet, durch massiv reduzierte Arbeitshubschraubereinsätze Be­einträchtigungen zu vermeiden. Im Vorfeld sei in einem äußerst konstruktiven Dialog mit Naturschutzorganisation, Grundeigentümern, weiteren Interessensvertretern und den Genehmigungsbehörden ein umsichtiges Gesamtkonzept erstellt worden.

Das bestätigte auch Hildegard Breiner, Obfrau des Naturschutzbundes Vorarlberg. „Umso ärgerlicher nun ist die neueste Entwicklung mit angebotenen Hubschrauberrundflügen. Das steht in purem Gegensatz zur sensiblen Vorbereitung und dem geistigen Gehalt und passt überhaupt nicht zum akzeptierten Konzept“, sieht sie politischen Handlungsbedarf.

„Es ist wichtig, dass unsere Bergwelt bleibt, was sie ist, eine Oase der Ruhe und Erholung“, betont denn auch Naturschutzlandesrat Erich Schwärzler, der mittlerweile in Gesprächen mit dem Heli-Unternehmen steht. Intention: Verzicht auf „Horizon Field“-Anflüge. „Wir haben noch keine Flüge durchgeführt und auch noch keine Anfragen dazu erhalten. Bleibt das so, hat sich das Zusatzangebot im Rahmen der wenigen Rundflüge im Sommer ohnehin erledigt“, bekräftigt Wucher-Geschäftsführer Gerhard Huber, der Vorbehalten entgegenhält: „All unsere Hubschrauberflüge im Gebirge erfolgen streng nach den Vorschriften und unter größter Rücksichtnahme auf Naturschutzinteressen.“

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