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USA überholen Italien bei Coronavirus-Fällen

Die USA sind jetzt das Land mit den meisten Corona-Fällen
Die USA sind jetzt das Land mit den meisten Corona-Fällen ©APA (AFP)
Die USA haben Italien als globaler Coronavirus-Hotspot abgelöst. Dies geht aus Daten der Johns Hopkins University hervor, die am Mittwochnachmittag veröffentlicht wurden. Demnach gibt es derzeit 54.405 aktive Fälle in den USA, während es in Italien 54.030 Fälle sind. Unterdessen stieg die Zahl der Coronavirus-Todesopfer in Italien erneut. Insgesamt gibt es bereits 7.503 Covid-19-Tote.

Der Zivilschutz in Rom vermeldete einen Anstieg der Erkrankten von 54.303 auf 57.521. Damit stieg die Zahl der Neuinfizierten um 3.491 Personen. Auch die Zahl der Todesopfer stieg erneut, allerdings weniger als am Vortag. 683 zusätzliche Todesopfer wurden am Mittwoch gemeldet. Insgesamt verzeichnet Italien damit 7.503 Covid-19-Tote. 9.362 Patienten sind inzwischen genesen, 3.489 Patienten befinden sich auf der Intensivstation.

Präzedenzlose Krise

Der italienische Premier Giuseppe Conte rief bei einer Ansprache vor dem Parlament das Land angesichts zum Zusammenhalt auf. Italien und die EU seien mit einer "präzedenzlosen Krise" konfrontiert. "Wir haben es mit einer medizinischen, wirtschaftlichen und sozialen Herausforderung zu tun, die die ganze Gesellschaft, Institutionen, Bürger, Privatwirtschaft und den Staat betrifft." Jeder Beschluss der Regierung habe Auswirkungen auf das Leben der Bürger.

3.434 Todesfälle in Spanien

In Spanien starben laut Angaben der Regierung insgesamt 3.434 Menschen an Covid-19. Binnen eines Tages starben weitere 738 Personen. Trotz der strikten Ausgangssperre stieg die Zahl der Infizierten auf 47.610 an. Allein in Madrid, dem Epizentrum der Epidemie in Spanien, wuchs die Zahl der Toten innerhalb von 24 Stunden um fast 300 auf mehr als 1.800. Spanien ist nach Italien das am stärksten von der Pandemie betroffene Land in Europa. In Spanien starben auch erstmals zwei Ärzte nach einer Infektion mit dem Coronavirus. Insgesamt haben sich bisher rund 5.400 Mediziner und Pflegekräfte im Land mit Covid-19 infiziert, wie die Tageszeitung "El Pais" am Mittwoch unter Berufung auf das Gesundheitsministerium berichtete.

Frankreich mit mehr als 25.000 Infektionen

In Frankreich gibt es erstmals mehr als 25.000 bestätigte Infektionen. Die Zahl der Fälle sei innerhalb eines Tages um 2.933 auf insgesamt 25.233 gestiegen, teilte Gesundheitsdirektor Jerome Salomon mit. Demnach wurden 1.331 Todesfälle verzeichnet. Rund 11.500 Patienten würden landesweit in Krankenhäusern behandelt, gut 2.800 davon auf Intensivstationen. Ein Drittel der Patienten in den Kliniken sei jünger als 60 Jahre, sagte Salomon.

Keine neuen Fälle innerhalb Chinas

In China wurde die Abriegelung der Provinz Hubei weitgehend aufgehoben. Die Behörden meldeten keine neuen Corona-Patienten, die sich innerhalb Chinas angesteckt haben, hingegen 47 Infizierte, die in die Volksrepublik eingereist sind. In China wurden bisher 3.281 Todesfälle gemeldet. Auch in Südkorea ist die Zahl der erfassten Neuinfektionen wegen zunehmender "importierter" Fälle wieder gestiegen.

UNO-Generalsekretär Antonio Guterres startete wegen der drastischen weltweiten Situation am Mittwoch einen UNO-Nothilfe-Aufruf zur Bekämpfung des Erregers in den ärmsten Ländern der Welt. Bis zum Jahresende sollen zwei Milliarden Dollar (1,8 Milliarden Euro) zusammenkommen.

Weltweit über 16.000 Todesfälle

Nach UNO-Zählung gibt es weltweit bereits über 16.000 Todesfälle, mehr als 400.000 Menschen haben sich mit dem Coronavirus infiziert. Unter den betroffenen Ländern seien viele, "die sich aufgrund von Konflikten, Naturkatastrophen und dem Klimawandel bereits in einer humanitären Krise befinden". Diesen Staaten solle mit dem Nothilfe-Fonds besonders geholfen werden, erklärten die Vereinten Nationen. Unter anderem gehe es um Informationskampagnen, Labor-Tests auf das Virus sowie Anlagen zum Händewaschen in Siedlungen und Flüchtlingscamps.

Auch angesichts der Gefahr einer ungehinderten Ausbreitung in Gefängnissen riefen die Vereinten Nationen die Staaten auf, besonders anfällige Häftlinge zu entlassen. Bereits jetzt seien Infektionsfälle aus Gefängnissen gemeldet worden, stellte am Mittwoch die UNO-Menschenrechtsbeauftragte Michelle Bachelet in Genf fest. Es bestehe das Risiko, dass sich das Virus flächenbrandartig in Haftanstalten ausbreite.

(APA/ag.)

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