Abgemahnt: Helmut Elsner ging zu weit

Er hatte den Anstaltsleiter Major Josef Gramm sowie die BAWAG-Richterin Claudia Bandion-Ortner verbal beleidigt. Elsner wurde wegen ungebührlichen Benehmens zur Rechenschaft gezogen und offiziell abgemahnt, bestätigte Gramm am Mittwochnachmittag der APA einen Bericht in der aktuellen Ausgabe des Nachrichtenmagazins „News“.

Der Vorfall liegt schon einige Wochen zurück, als der herzkranke Elsner im Wiener AKH behandelt wurde. Weil er offensichtlich mit seiner medizinischen Betreuung nicht einverstanden war, wurde der 72-Jährige in Anwesenheit von Justizwachebeamten ausfällig.

Laut deren Gedächtnisprotokoll bemerkte Elsner über den Leiter des Landesgerichtlichen Gefangenenhauses, dieser solle „seinen Kopf nicht nur zum Haareschneiden, sondern sein Gehirn ein Mal zum Denken verwenden“. Dann würde er nämlich erkennen, dass die Behandlung, die er, Elsner, zum Teil bekomme, „eine Verhöhnung“ sei.

Der Richterin warf der frühere BAWAG-Chef vor, „die Lage nicht richtig zu erkennen“. Sie habe ihm die Ausweitung der Besuchszeiten versprochen, bringe das „vor dem Wochenende aber nicht zusammen“.

Er werde „zum Glück eher selten“ derart beschimpft, konstatierte Anstaltsleiter Gramm nun im Gespräch mit der APA: „Herr Elsner hat Dinge gesagt, die seinem Niveau nicht gebühren.“ Bis zu einem gewissen Grad könne er ihn ja verstehen: „Das war der Frust. Wenn ich eine Karibik-Insel gewohnt bin und in einen kleinen Haftraum komme, der jegliche Annehmlichkeiten vermissen lässt, ist das natürlich schwierig. Aber formal kann ich das nicht dulden!“

Folglich wurde gegen den Häftling Nr. 81154 ein Verfahren eingeleitet, in dem Elsner noch vergleichsweise „billig“ davon kam:

An Sanktionsmöglichkeiten wären auch eine Geldbuße, das Streichen von Vergünstigungen oder sogar schwerer Hausarrest zur Verfügung gestanden.

Inzwischen habe sich Elsner beruhigt, versicherte Gramm abschließend: „Im Haus selbst ist er unauffällig.“