“Sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer agieren im Moment mit
größter Vorsicht, keiner hat den Gesamtüberblick, und jeder hütet
sich, als Erster mit so einem Übertragungsmodell an die
Öffentlichkeit zu gehen. Weil keiner zu großzügig, aber auch keiner
zu ,kluppig’ dastehen will, lässt man diesmal gerne anderen den
Vortritt”, schilderte Fink die in den Unternehmen vorherrschende
Strategie.
Andererseits biete die Abfertigung neu für Arbeitgeber wie -nehmer
“jede Menge interessanter Ansätze”, hängt dies laut Fink für
Arbeitgeber z. B. vor allem davon ab, wie ihre Kapital-,
Finanzierungs- und auch Investitionsstrukturen für die nächsten Jahre
aussehen. Arbeitnehmer sollten sich aber zu keinen “Schnellschüssen”
verleiten lassen: Niemand kann zum Umstieg von Abfertigung alt auf
Abfertigung neu gezwungen werden, und ob ein Umstiegsangebot
tatsächlich so verlockend ist wie vom Personal- oder Firmenchef
geschildert, können nur Arbeitsrechtler bewerten, gibt der
AK-Präsident zu bedenken.
“Ich würde vor einem Wechsel ins neue Modell warnen. Es gibt faktisch
keine Konstellation, in der so ein Schritt vor allem für mehrjährig
ihrer Firma treue Dienstnehmer zu ihrem Nutzen wäre”, machte ÖGB-Chef
Norbert Loacker aus seiner Skepsis kein Hehl. Die Betriebsräte würden
derzeit überwiegend abwarten, auch in der Hoffnung, dass Bedingungen
für einen Umstieg vielleicht noch besser werden. Sowohl Loacker wie
Fink betrachten die Diskussion als “im Moment eher abgekühlt”. Haben
erst einmal alle Firmen ihre Vorsorgekassen ausgewählt, werde die
Umstiegs-Diskussion aber voll in Gang kommen, und bis dahin wollen
ÖGB wie AK die Informationsarbeit verdichten, flächendeckend anbieten.
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