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Abfahrer starten in die Wochen der Wahrheit

Österreichs Hoffnungen ruhen auf Matthias Mayer
Österreichs Hoffnungen ruhen auf Matthias Mayer
Mit 24-stündiger Verspätung geht am Sonntag (13.00 Uhr) der Weltcup-Abfahrts-Klassiker der alpinen Ski-Herren in Wengen über die Bühne. Für die Abfahrer beginnen damit die Wochen der Wahrheit. Nach der längsten Herausforderung des Weltcups auf dem Lauberhorn (4,422 km) folgen die Mutprobe in Kitzbühel (24. Jänner) und schließlich der Kampf um WM-Gold in Vail/Beaver Creek (7. Februar).


Die Hoffnungen der Schweizer ruhen vor allem auf Carlo Janka, der am Freitag in der Kombination seinen bereits dritten Sieg auf dem Lauberhorn gefeiert hat. “Wengen ist für mich ein magischer Ort. Aber in der Abfahrt geht es wieder bei Null los”, sagte der 28-Jährige, der vor allem die Schlüsselstelle Brüggli-S wie kein anderer im Griff zu haben scheint.

Janka schob jedoch die Favoritenrolle umgehend an den Norweger Kjetil Jansrud und den Kärntner Olympiasieger Matthias Mayer weiter. Ein Zuschaueransturm im Berner Oberland scheint trotz der Verschiebung auf Sonntag garantiert zu sein. Die Veranstalter rechnen mit Kaiserwetter und weit mehr als 20.000 Fans.

Jansrud möchte nach seinem Ausfall in der Kombi seine bis dato so beeindruckenden Leistungen in den Speed-Bewerben fortsetzen. Der aktuelle Zweite im Gesamt-Weltcup fühlt sich auch für Wengen gut gerüstet. “In dieser Saison läuft bei mir einfach alles stabiler und ruhiger ab. Hoffentlich auch hier in Wengen”, sagte Jansrud, der für den ersten norwegischen Abfahrtssieg in Wengen seit 1999 (Lasse Kjus) sorgen will.

“Siege in Wengen und Kitzbühel gehören definitiv zu den größten Zielen in meiner Karriere”, erklärte der amtierende Super-G-Olympiasieger. Das gilt natürlich auch für den aktuellen Abfahrts-Olympiasieger Mayer. “Hier in Wengen geht’s erst richtig los, wenn die anderen Abfahrten schon längst vorbei sind”, meinte der Kärntner angesichts der Wengener Überlänge.

Auch Hannes Reichelt zählt auf dem Lauberhorn zum Favoritenkreis. Allerdings hatte der Salzburger, der in den vergangenen drei Jahren in Wengen zweimal Zweiter und einmal Dritter war, in den vergangenen Tagen mit einer hartnäckigen Verkühlung zu kämpfen gehabt. Was vor allem in Wengen ein Handicap ist, schließlich spielt die Fitness nirgends anders eine größere Rolle.

Die Vorfreude lässt sich Reichelt aber nicht vermiesen. “Jetzt kommen die Wochen, in denen alle Skifans vor dem Fernseher sitzen und die Klassiker in Wengen und Kitzbühel schauen. Das ist die größte Werbung für unseren Sport”, sagte der Kitzbühel-Gewinner 2014.

Neben Mayer und Reichelt haben auch Georg Streitberger und Max Franz in den Trainings bewiesen, dass sie in Wengen gut zurechtkommen. Der erste Saisonsieg der ÖSV-Abfahrer im WM-Winter ist also für die Trainer und Athleten nur eine Frage der Zeit.

Klaus Kröll hat zwar in diesem Winter noch nicht seine Hochform gefunden, ist aber Österreichs bis dato letzter Sieger der Wengen-Abfahrt (2011). “Ich fühle mich hier in Wengen immer wirklich wohl. Ich möchte mir mit guten Leistungen in Wengen und Kitzbühel einen Bonus für die WM-Qualifikation herausfahren”, erklärte der Steirer.

Bode Miller hat acht Wochen nach seiner Rücken-OP in Wengen drei Trainingsfahrten absolviert. Auf einen Rennstart hat der zweifache Wengen-Sieger aus den USA aber verzichtet. Genauso dürfte Millers Plan auch für Kitzbühel ausschauen. Der 37-Jährige will auf der Streif mittrainieren, aber in den Rennen nicht starten. Sein Renncomeback soll es dann bei der Heim-WM im Februar in Vail/Beaver Creek geben.

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