Abbas will mit Hamas über Konflikt sprechen

Das berichtete am späten Freitagabend der israelische Rundfunk. Abbas habe außerdem den ägyptischen Präsident Mubarak über die Lage informiert.

Zuvor hatte bereits der palästinensische Ministerpräsident Haniyeh von der Hamas alle Bewaffnete aufgerufen, sich von den Straßen zurückzuziehen und so dass Blutvergießen zu beenden. Bisher sind alle Aufrufe zu einem Ende des Konflikts zwischen der säkularen Fatah von Abbas und der Hamas ergebnislos verhallt. Mindestens 54 Menschen sind in den seit fünf Tagen andauernden Kämpfen zwischen Palästinensern getötet worden.

Abbas tefefonierte am Freitagabend mit Hamas-Führer Khaled Mashaal. Dieser rief zu Gesprächen zwischen beiden Organisationen auf. In der Stadt Gaza gibt es jedoch Anzeichen dafür, dass sich die Kämpfer beider Seiten möglicherweise der politischen Kontrolle ihrer Organisationen entzogen haben.

Im Anschluss an heftige Schießereien rund um die Universität von Gaza entführten bewaffnete Hamas-Mitglieder den palästinensischen Journalisten Abdel Salam Abu Askar, ließen ihn aber nach einigen Stunden wieder frei. Abu Askar ist Berater des starken Manns der Fatah im Gazastreifen, Mohammed Dahlan. Der Bürochef eines anderen Fatah-Funktionärs war am Freitagabend aber noch in der Hand seiner Entführer.

Zusätzlich kompliziert wurde die Lage im Gazastreifen durch israelische Luftangriffe auf Ziele der Hamas als Reaktion auf den Raketenbeschuss von Ortschaften im Süden Israels. Bei den Luftangriffen kamen am Freitag acht Menschen ums Leben.