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Abbas strebt Waffenruhe mit Hamas an

Der palästinensische Ministerpräsident Abbas strebt bis zur kommenden Woche einen Waffenstillstand mit der radikalislamischen Hamas-Bewegung an.

Er halte es für möglich, die Organisation innerhalb der kommenden Tage zu einem Stopp ihrer Anschläge auf israelische Ziele bewegen zu können, sagte Abbas am Donnerstag wenige Stunden vor einem geplanten Treffen mit dem israelischen Premier Sharon.

Er hoffe, beim bevorstehenden Dreiergipfel mit Sharon und US-Präsident Bush bereits ein Waffenstillstandsabkommen mit der Hamas vorlegen zu können, sagte Abbas der israelischen Tageszeitung „Jediot Ahronot“. Er wolle sich außerdem um ein entsprechendes Abkommen mit der Organisation Islamischer Dschihad bemühen, die sich ebenfalls zu Dutzenden Anschlägen in Israel bekannt hat. Ein Ende der Gewalt ist Grundvoraussetzung für den internationalen Friedensplan zur Schaffung eines palästinensischen Staates.

Bei seinem heutigen Treffen mit Sharon wollte Abbas aber auch das Recht der Palästinenser auf einen eigenen Staat einfordern. Der palästinensische Abgeordnete Saeb Erakat sagte am Mittwoch, ein Bekenntnis Sharons zu einem palästinensischen Staat wäre der Schlüssel, mit dem Abbas die Palästinenser für den Friedensprozess gewinnen könne.

Die Gewalt in den Autonomiegebieten dauerten unterdessen an. Die israelischen Streitkräfte rückten am Donnerstag in Jenin im Westjordanland ein und töteten ein Mitglied des Islamischen Dschihad, wie Bewohner und Armee mitteilten. In Khan Junis im Süden des Gazastreifens erschossen Soldaten ein Mitglied der Hamas und nahmen 29 mutmaßliche Extremisten fest.

Jüdische Siedler im Westjordanland haben nur Stunden vor einem Treffen zwischen der israelischen und palästinensischen Führung am Donnerstag einen neuen Vorposten in der Nähe der Stadt Hebron aufgebaut.

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