Mit dem Aufsetzen des Fluges SQ 308 auf dem Flughafen Heathrow kurz vor 15 Uhr (Ortszeit) wurde ein weiteres Kapitel Luftfahrtsgeschichte geschrieben. Denn es ist der erste kommerzielle Linenflug, der das in Europa gebaute, weltgrößte Passagierflugzeug (Preis: zwischen 282 und 302 Millionen Dollar) auf seinen Heimatkontinent” führt zumindest im weitesten Sinne.
Bereits seit dem 25. Oktober vergangenen Jahres verkehrt der erste von Airbus ausgelieferte A380 mit 471 Sitzplätzen täglich zwischen Singapur und Sydney. Mittlerweile verstärkt ein zweiter Jumbo gleicher Bauart diese Linienstrecke. Anfang März haben die Asiaten dann den dritten Riesen-Jumbo im Airbus-Werk im französischen Toulouse abgeholt dieser wird nun täglich auf der London-Route eingesetzt. Ab Mai wird Singapur Airlines zusätzlich nach Tokio fliegen. Insgesamt hat die asiatische Fluggesellschaft, die von Reisenden vor allem wegen ihres Komforts bevorzugt wird, 16 weitere Riesenvögel bei Airbus bestellt.
Drei Liter auf 100 km
Nicht müde wird man beim Hersteller Airbus und bei den A380-Kundenairlines die Öko-Effizienz des Fliegers herauszustellen. So rechnet beispielsweise die Lufthansa vor, dass die drei Liter Kerosin pro Passagier, die der A380 auf 100 Kilometer verbrauche, die Hälfte des derzeit üblichen Flugverkehrsdurchschnitts sei. Tatsächlich sind die Triebwerke des A380 die Sparsamsten (und gleichzeitig Leisesten), die derzeit erhältlich sind. Dank der Steigleistung sei von einem A380 beim Start außerhalb des Flughafenzauns nicht viel mehr zu hören als von einem Lastkraftwagen im Stadtverkehr, heißt es bei Lufthansa.
Selbst im A380 fliegen
Auch wenn der heute von den VN” präsentierte Blick ins Cockpit im echten Leben verwehrt bleibt: Ab sofort fliegt Singapur Airlines täglich nachts vom Singapurer Changi Airport nach London (Flug SQ 322) und mittags zurück nach Asien (SQ 317). Wer jetzt A380 fliegen möchte, muss noch den Umweg über London in Kauf nehmen. Mit etwas Glück kostet der Hin- und Rückflug im A380 knapp über 700 Euro. Direktverbindungen von Zürich oder München sind da zum Teil erheblich günstiger, bequemer, schneller und je nach eingesetztem Fluggerät umweltfreundlicher. Aber eben auch nicht so außergewöhnlich, wie ein Flug im A380.
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