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A-Tec-Pleite - Andritz kauft Anlagenbauer AE&E Austria

Der Gläubigerausschuss der insolventen A-Tec hat am Donnerstagabend den Verkauf des steirischen Anlagenbauers AE&E Austria an die ebenfalls in Graz sitzende Andritz beschlossen. Dies teilte der Sprecher des Ausschusses, Hans-Georg Kantner, der APA nach der Sitzung mit.
Hektische Käufersuche für Anlagetochter AE&E
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Die Einigung besteht laut Kantner aus mehreren Details, von denen der Barpreis nur eines ist. Der Preis der Transaktion belaufe sich auf 5 und 10 Mio. Euro. AE&E befinde sich damit auf einem “wirklichen Sanierungspfad”.

“Für die AE&E KG in Raaba bedeutet das die Sicherung der Zukunft des Unternehmens”, angesichts der Tatsache, dass AE&E bereits Insolvenz angemeldet habe, sei das erzielte Resultat für die Gläubiger “ein angemessenes Ergebnis”, so der Insolvenzexperte des Kreditschutzverbands von 1870 (KSV).

Andritz stattet AE&E mit Kapital und Haftungen aus

Mit der Entscheidung am Donnerstagabend hat die Übernahme der AE&E Raaba durch die Andritz in einem zweiten Anlauf doch noch geklappt. Schon einmal, vor genau einer Woche, waren die Verkaufsverhandlungen mit Andritz am Preis sowie an juristischen Themen gescheitert. Nun könne der Käufer die AE&E Austria “zügig mit dem notwendigen Geld und Haftungen ausstatten, damit AE&E unter den Fittichen von Andritz seine Projekte umsetzen kann”, sagte Kantner zur APA.

Die AE&E Austria gilt als Keimzelle und ein Herzstück der A-Tec-Anlagenbaudivision AE&E. Die 150 Jahre alte Firma aus Raaba bei Graz errichtet schlüsselfertige Kraftwerke und liefert Komponenten wie Dampferzeuger und Rauchgasreinigungsanlagen. Das Unternehmen beschäftigt 376 Mitarbeiter in Graz und Wien. Wie es mit den Arbeitnehmern weitergeht, blieb am Donnerstagabend unklar. Andritz hatte in der ersten Verhandlungsrunde eine Standortgarantie für Raaba, nicht aber eine Beschäftigungsgarantie angeboten.

Den Wert des Deals sowie Details zu den Abmachungen wollte der Gläubigersprecher ebensowenig preisgeben wie die Namen anderer Interessenten. Nach Kantners Darstellung erlösen die Gläubiger aus der Abmachung zwischen fünf und zehn Millionen Euro – ein Wert, der sich aus einer Barsumme und Zusagen errechnet, die der Käufer den A-Tec-Gläubigern gemacht hat. So soll Andritz zugesagt haben, die A-Tec-Gläubiger “von gewissen Verbindlichkeiten freizuhalten”.

Die Gläubiger hofften jetzt auf ein verbessertes Sanierungsplanangebot, sagte Kantner. Die Gläubiger wollen sich in den nächsten Tagen zwei Analysen ansehen, die ihnen am Donnerstag vom Beratungsunternehmen Deloitte vorgelegt worden sind. Es handelt sich um Bewertungen der Kupferdivision der A-Tec (Montanwerke Brixlegg) sowie des Salzburger Werkzeugmaschinenbauers Emco.

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