Um die Unternehmensfortführung zu sichern, sei die Annahme dieser beiden Großaufträge notwendig, so Franz Blantz vom Alpenländischen Kreditorenverband (AKV). Die AE&E/Raaba habe zum Zeitpunkt der Insolvenzeröffnung 25 Großprojekte betreut. Derzeit überprüfe Andritz wie viele der Projekte weitergeführt werden. Dem Vernehmen nach werde überlegt, von 3 bis 4 Projekten zurückzutreten.
Verhandelt wird derzeit intensiv mit den Banken über die Avalhaftungen von 163 Mio. Euro. Es sei aber davon auszugehen, dass diese “weitgehend nicht schlagend werden”, so der AKV. Parallel dazu bestehen innerhalb der AE&E-Gruppe Avalkredite von insgesamt 500 Mio. Euro, für die die Konzerngesellschaften solidarisch haften sollen.
Weitere Probleme drohen in Spanien. Die spanische Schwestergesellschaft Babcock-Power wird Insolvenz anmelden, so Blantz. Die dort bestehenden Haftungen für eine übernommene Beschäftigungsgarantie und verpflichtende Eigenkapitalausstattung haben sich ursprünglich auf 77,5 Mio. Euro belaufen, sollen aber bereits auf bis zu 95 Mio. Euro gestiegen sein.
Ebenfalls insolvent sind aus der Gruppe die deutsche AE&E Inova GmbH und die australische Tochter.
Mittlerweile wurde die Eigenverwaltung für die AE&E Austria zurückgezogen. Die Insolvenz wird demnach als Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung abgewickelt. Das bedeutet, dass die Quote für die Gläubiger von ursprünglich 30 auf 20 Prozent, zahlbar innerhalb von 2 Jahren, gesenkt wird.
Die Passiva der AE&E/Raaba wurden von ursprünglich 227 Mio. Euro auf rund 170 Mio. Euro heruntergerechnet. Die Andritz AG als neuer Eigentümer beabsichtigt zwischen 18 und 23 Mio. Euro zur Finanzierung der Quote beizutragen.
Am kommenden Mittwoch findet in Wien die nächste Gläubigerausschusssitzung der A-Tec statt. Dabei werde der gesamte Sanierungsplan diskutiert, so A-Tec-Gläubigersprecher Hans-Georg Kantner. Unter anderem werde auch darüber zu entscheiden sein, ob der von A-Tec-Gründer angebotene Anteil von 25,1 Prozent als Sanierungsbeitrag ausreichend sei.
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