Weihnachten bei ÖFB-Kicker Michael Gregoritsch
Manche Fußball-Profis schätzen die Zeit rund um den Heiligen Abend vor allem deshalb, weil sie inmitten einer hektischen Saison zumindest ein paar Tage durchschnaufen können. Für Michael Gregoritsch aber ist die Bedeutung von Weihnachten weit mehr als das - Österreichs WM-Quali-Held genießt es, die Festtage im Kreise seiner Familie und Freunde zu verbringen und dabei nicht auf liebgewonnene Traditionen zu vergessen.
"Geht um Ruhe und Zeit mit der Familie"
Der Heilige Abend verläuft im Hause Gregoritsch schon seit Jahren nach einem bestimmten Ritual. "Um 17.00 Uhr kommen die Geschenke und um 18.00 Uhr wird 'Stille Nacht' auf Ö3 aufgedreht. Das liegt meiner Mama sehr am Herzen", erzählte Gregoritsch der APA.
Danach wartet das Festmahl auf die Familie - Kastaniencremesuppe, Schweinskarree mit Rotkraut und Semmelknödel und als Nachspeise Zimteis mit heißen Kirschen, alles zubereitet von Mutter Susanne, obwohl Sohn Michael eigentlich passionierter Hobbykoch ist. "Aber die Mama will das so, und wir nehmen es ihr auch nicht weg", sagte der Stürmer.
Gregoritsch mag Weihnachten aber nicht nur wegen der exquisiten Speisen. "Es geht um Ruhe und Zeit mit der Familie. Es werden Spiele gespielt, guter Wein getrunken und jeder, der will, kann bei uns vorbeikommen." Als Michael noch ein Kind war, lud Vater Werner Gregoritsch, ehemaliger ÖFB-U21-Teamchef, am Heiligen Abend regelmäßig einen Kriegsveteran zu sich nach Hause ein. "Weil Weihnachten ein Fest ist, an dem jeder bei uns willkommen ist", sagte Michael Gregoritsch.
Charity-Projekt als "Weihnachtsgeschenk"
Weihnachten war auch die Geburtsstunde seines Charity-Projekts "TOR.CHANCE", das mittlerweile seit Jahren erfolgreich läuft. "Es war ein Weihnachtsgeschenk meines Bruders Matthias, er hatte die Idee dazu. Wir haben schon länger nach einem Spendenzweck gesucht und dann entschieden, dass wir sozial schwächeren Kindern in Graz und Umgebung einmal pro Woche ein Fußballtraining ermöglichen wollen."
Der Spendenverein wurde 2018 gegründet, das wöchentliche Training ist regelmäßig ausgebucht. Das Projekt trägt den Namen "Kick it like Gregerl" und "Kick it like Carina" (auch Ex-ÖFB-Teamspielerin und Austria-Kapitänin Carina Wenninger fungiert als Schirmherrin) und richtet sich vor allem an Kinder mit Migrationshintergrund. Zusätzlich findet im Rahmen von "TOR.CHANCE" alljährlich im Sommer dreimal ein je einwöchiges Camp für Kinder mit Downsyndrom statt.
Die operative Leitung dieser Projekte obliegt Michael Gregoritschs Bruder. "Ohne ihn würde das alles nicht funktionieren. Er ist der Hauptprotagonist, ich versuche ihn so gut wie möglich zu unterstützen." Finanziert wird "TOR.CHANCE" über Spenden, beachtliche Einnahmen kamen aus einem Benefiz-Golfturnier im vergangenen Sommer im Golfclub Thalersee. Ob dieses Event im Sommer 2026 wieder über die Bühne geht, ist offen - auch deshalb, weil noch nicht ganz klar ist, wie lange Gregoritsch in Nordamerika sein wird.
Was gelingt Österreich bei der WM?
Wie weit es für die ÖFB-Auswahl bei der WM gehen könnte, wagte der Goalgetter nicht zu prophezeien. "Es kann alles passieren. Ich bin nicht der Letzte, der vom Titel spricht, aber ich bin auch nicht vermessen. Wenn wir an unsere 100 Prozent kommen, können wir uns ein großes Vorbild an unserer U17 (Anm.: Vizeweltmeister) nehmen, dass sehr viel möglich ist."
Die Gruppe mit Argentinien, Algerien und Jordanien hat für NFL-Fan Gregoritsch nicht nur aufgrund der Gegner, sondern auch aufgrund der Austragungsorte San Francisco, Dallas und Kansas City einen besonderen Reiz. "Ich wollte schon vor der Auslosung immer in Gruppe J. Die Dallas Cowboys waren der erste NFL-Verein, den ich unterstützt habe", erklärte Gregoritsch. Im dortigen AT&T Stadium geht es am 22. Juni gegen Titelverteidiger Argentinien und wohl Lionel Messi, den laut Gregoritsch "besten Fußballer aller Zeiten".
Weihnachten mit Gregoritschs Goldtor?
Davor aber tankt Gregoritsch zu Weihnachten noch einmal Kraft im Kreise seiner Liebsten. Am Heiligen Abend ist es eher unwahrscheinlich, aber nicht ausgeschlossen, dass sich der 31-Jährige noch einmal das Video vom entscheidenden 1:1 gegen Bosnien-Herzegowina anschaut. "Vielleicht ergibt sich irgendwann der Moment. Aber ich glaube eher nicht, dass wir es aufdrehen werden. Es wird eher darüber gesprochen werden, wie schön es war, aber es wird nicht glorifiziert werden." Etwa 400 Mal hat sich Gregoritsch den "schönsten Moment meiner Karriere" bereits zu Gemüte geführt.
(APA/Red)
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