RH bemängelt verspäteten FPÖ-Bericht zur NR-Wahl 2024
Das Verfahren zum FPÖ-Bericht sei geprägt gewesen "von mehreren Aufforderungen an die Partei, nicht plausible Angaben aufzuklären, Unterlagen zu liefern und einen korrigierten Wahlwerbungsbericht vorzulegen", heißt es in einer RH-Aussendung. Die Partei habe "über Monate" Verstöße gegen das Parteiengesetz bestritten. Erst nach der Drohung einer Meldung an den UPTS hätten sich die Freiheitlichen bewegt.
FPÖ nahm Korrekturen vor
Schlussendlich seien die gemeldeten Agenturleistungen der FPÖ um 40.800 Euro nach oben revidiert worden. Auch die Aufwendungen für die Wahlveranstaltung "Kickl kommt" beim Welser Volksfest habe die Partei um knapp 57.000 Euro nach oben korrigiert. Damit sind nun die Berichte für alle Parteien mit Bezug auf die Nationalratswahl abgeschlossen. Eine Überschreitung der maximal zulässigen Wahlkampfkosten wurde bei keiner Partei festgestellt.
Weiter ungeklärt ist der Rechtsstreit rund um die Prüfung der EU-Wahl. Ende November hatte der Rechnungshof sich an den Verfassungsgerichtshof (VfGH) gewandt. Der VfGH muss die Frage klären, ob die Prüfkompetenz des Rechnungshofs nach dem Parteiengesetz verfassungskonform ist oder nicht, wie es die FPÖ sieht.
FPÖ wirft RH Parteilichkeit vor
Die Freiheitlichen übten am Freitag deutliche Kritik am Rechnungshof. Dieser sei "offenbar geistig falsch abgebogen" und erledige das Geschäft der Regierungskoalition, meinte FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz in einer Aussendung. Er blieb bei der Einschätzung, dass die nachträglich auf RH-Verlangen hin gemeldeten Kosten "eigentlich nicht dem Wahlkampf" zuzurechnen seien, und verwies auf höhere Agenturkosten bei der politischen Konkurrenz.
VP-Generalsekretär Nico Marchetti konterte hingegen, dass "für den selbst ernannten 'Saubermann' Herbert Kickl" Transparenz "ein Fremdwort" sei. "Wenn es darum geht, Rechenschaft über ihr eigenes Handeln abzulegen, stößt man bei der FPÖ (...) auf taube Ohren."
Verspätete Spendenmeldung durch die Grünen
Mängel fand der RH auch beim Rechenschaftsbericht der Grünen für das Jahr 2023 und meldete fehlende Spendenmeldungen an den UPTS. Die Prüfer störten sich an Diskrepanzen zwischen dem Bericht der Grünen und den quartalsmäßigen Spendenmeldungen der Partei. Die Erklärung: Die Partei habe überhöhte Beitragszahlungen durch Parteimitglieder zunächst zur Gänze als Mitgliederbeiträge verbucht. Der Überschuss von insgesamt 3.435 Euro sei erst im Jahresbericht dann als Spenden ausgewiesen worden. Die Grünen hätten die Summe laut Gesetz aber schon früher als Spenden ausweisen müssen, argumentiert der RH.
(APA)
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