Ukraine greift Tanker im Schwarzen Meer und Moskau an
Das von der Ukraine angegriffene Schiff soll demnach zur russischen Schattenflotte gehören und unter der Flagge der Komoren unterwegs zum russischen Schwarzmeerhafen Noworossijsk gewesen sein. Es habe sich mit ausgeschaltetem Transponder, mit dem unter anderem die Position eines Schiffes mitgeteilt wird, in der ausschließlichen Wirtschaftszone der Ukraine befunden, heißt es in den ukrainischen Medienberichten. Die ausschließliche Wirtschaftszone eines Landes umfasst das Gebiet ab der Küstenmeergrenze bis zur Grenze von 200 Seemeilen.
Zuletzt war es im Schwarzen Meer zu Vorfällen mit Handelsschiffen gekommen. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan nannte Angriffe auf Handelsschiffe Anfang Dezember eine "besorgniserregende Eskalation" des Krieges zwischen Russland und der Ukraine und warnte "alle Beteiligten". Ukrainische Medien hatten damals bei Explosionen auf zwei leeren Öl-Tankern im Schwarzen Meer unter Berufung auf Quellen beim ukrainischen Geheimdienst SBU berichtet, dass Kiew für die Angriffe die Seedrohnen Sea Baby eingesetzt habe. Kremlchef Wladimir Putin machte die Ukraine verantwortlich und drohte mit harten Reaktionen.
Russland wehrte Drohnenangriff auf Moskau ab
Russland hat in der Nacht auf Donnerstag einen Angriff mit 31 Drohnen auf Moskau abgewehrt. Dies teilte der Bürgermeister der Stadt, Sergej Sobjanin, mit. Nach Angaben der Luftfahrtbehörde Rosawijazija mussten allein in Moskau mehr als 130 Flüge umgeleitet, verzögert oder gestrichen werden. Insgesamt seien die Hauptstadtflughafen Scheremetjewo, Domodedowo, Wnukowo und Schukowski mehr als sieben Stunden außer Betrieb gesetzt worden.
Das Verteidigungsministerium in Moskau meldete den Abschuss von fast 300 ukrainischen Drohnen in der Nacht. Mehr als ein Drittel davon wurden demnach in der westrussischen Region Brjansk an der Grenze zur Ukraine vom Himmel geholt. Jeweils 40 Drohnen seien aber auch in den Regionen Kaluga und dem Moskauer Umland abgewehrt worden, teilte das Militär mit. Angaben zu Schäden machte das Verteidigungsministerium traditionell nicht.
Im nordrussischen Gebiet Nowgorod ist nach Medieninformationen ein Brand ausgebrochen. Unbestätigten Meldungen zufolge soll der Angriff einer Düngemittelfabrik gegolten haben, in der auch Ammoniaksalpeter produziert wird. Dieser wiederum wird bei der Herstellung von Sprengstoff genutzt.
Unterdessen erklärte der Chef des russischen Ermittlungskomitees, Alexander Bastrykin, dass ukrainische Drohnenangriffe bisher in knapp der Hälfte (41) der Regionen des Landes ernsthafte Schäden verursacht hätten. Seit Kriegsbeginn belaufe sich der Schaden auf rund 600 Milliarden Rubel (6,7 Milliarden Euro), sagte er. Moskau werde Schadensersatz dafür von Kiew verlangen, kündigte er an. Russland seinerseits beschießt die Ukraine systematisch mit Drohnen, Raketen und Marschflugkörpern. Die insgesamt in der Ukraine angerichteten Schäden durch die russische Invasion liegen nach Einschätzung Kiews im dreistelligen Milliardenbereich in Euro.
(APA/dpa/Reuters)
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