Bauernregeln im Dezember: Was der letzte Monat über das nächste Jahr verrät
Der Dezember hat im Bauernkalender einen besonderen Stellenwert. Denn was jetzt am Himmel, auf den Feldern und in den Ställen passiert, beeinflusst – glaubt man den alten Regeln – das gesamte kommende Jahr. Zwischen Schnee, Eis und Kerzenschein steckt mehr Naturbeobachtung, als man denkt.
Frost, Schnee, Segen: Wenn der Dezember ernst macht
Ein kalter, schneereicher Dezember war für die Bauern schon immer ein Grund zur Hoffnung. Denn:
- "Im Dezember Schnee und Frost, das verheißt viel Korn und Most."
- "Dezember, kalt mit Schnee, tut dem Ungeziefer weh."
- "Kalter Dezember und fruchtbar Jahr sind vereinigt immerdar."
Diese Regeln zeigen: Was für viele unangenehm ist, war für die Landwirtschaft ein Segen – ein natürlicher Pflanzenschutz und ein Versprechen auf eine gute Ernte. Frost, Schnee, Korn, Most, Schädlingsbekämpfung, Erntejahr
Der Dezember als Wetter-Kompass
Laut Bauernkalender wirkt der Dezember weit über seine 31 Tage hinaus. Besonders auffällig:
- "So kalt wie im Dezember, so heiß wird’s im Juni."
- "Wenn der Dezember wild mit Regen, dann hat das nächste Jahr wenig Segen."
- "Dezember lind, der Winter ein Kind."
Ein zu milder Dezember wird kritisch gesehen – für Tiere, Pflanzen und die Bodenruhe. Wetterprognose, Jahresverlauf, Naturverständnis
Bedeutende Lostage im Dezember
Der Bauernkalender ist voll von sogenannten "Lostagen" – Tagen, an denen das Wetter eine besondere Bedeutung hat. Hier die wichtigsten rund um den 11. Dezember und darüber hinaus:
1. Dezember – St. Eligius
- "Fällt auf Eligius ein starker Wintertag, die Kälte wohl vier Monate dauern mag."
→ Ein frostiger Start in den Monat verheißt einen langen Winter. Kältesignale, Monatsbeginn
2. Dezember – St. Bibiana
- "Gibt’s Regen am Bibianatag, es noch vierzig Tage regnen mag."
→ Wer an diesem Tag Regen sieht, sollte sich auf eine lange nasse Phase einstellen. Dauerregen, Wetterregel
4. Dezember – Barbaratag
- "Geht Barbara im Klee, kommt das Christkind im Schnee."
- "Knospen an Sankt Barbara, sind zum Christfest Blüten da."
→ Der Brauch, Kirschzweige zu schneiden, ist nicht nur schön – er hat Wettersymbolik. Advent, Brauchtum, Blütenwunder
6. Dezember – Nikolaus
- "Regnet’s an Sankt Nikolaus, wird der Winter streng und graus."
- "Trockener Nikolaus, milder Winter rund ums Haus."
→ Der Nikolaus bringt nicht nur Gaben, sondern angeblich auch die Wetterwende. Nikolaustag, Winterprognose
7. Dezember – Ambrosius
- "Ambrosius schneit oft dem Bauern auf den Fuß."
→ Ein typischer Schneetag – und ein erster Fingerzeig auf die Weihnachtsverhältnisse. Schneefall, Winterzeichen
Die längste Nacht und der stille Stern: Mitte Dezember
13. Dezember – Lucia
- "Sankt Luzia stutzt den Tag und macht die längste Nacht."
→ Auch wenn es astronomisch nicht mehr ganz stimmt: Die Lucia bleibt für viele ein Wendepunkt. Tageslänge, Lichtsymbolik
21. Dezember – Thomastag
- "Sankt Thomas bringt die längste Nacht, weil er den kürzesten Tag gebracht."
- "Am Thomastag wächst der Tag nur einen Hahneschritt."
→ Ein leiser Beginn des Lichts – symbolisch wie landwirtschaftlich. Sonnenwende, Neubeginn
Weihnachten und Silvester: Wetterblick für das nächste Jahr
24. und 25. Dezember – Heiliger Abend und Christtag
- "Wenn es Weihnachten flockt auf allen Wegen, das bringt den Feldern Segen."
- "Ist’s grün zur Weihnachtszeit, fällt der Schnee auf Ostereier."
- "Je dicker das Eis um Weihnacht liegt, je zeitiger der Bauer Frühling kriegt."
→ Weiße Weihnachten bedeuten Hoffnung. Grüne hingegen sind kein gutes Zeichen. Weihnachten, Wettervorhersage, Erntesegen
26. Dezember – Stephanstag
- "Bringt Sankt Stephan Wind, die Winzer nicht erfreuet sind."
- "Scheint am Stephanstag die Sonne, so gerät der Flachs zur Wonne."
→ Zwischen Windstille und Sonnenstrahl entscheidet sich auch das neue Weinjahr. Weinbau, Flachsanbau, Wetterbeobachtung
31. Dezember – Silvester
- "Silvesternacht düster oder klar sagt an, ein gutes Jahr."
→ Wie der letzte Abend des Jahres sich zeigt, so soll es auch 2026 weitergehen. Jahreswechsel, Wetterzeichen, Neujahrsdeutung
Der Dezember ist ein Spiegel
Was der Dezember an Wetter bringt, nehmen Bauern seit Jahrhunderten ernst. Er ist kein gewöhnlicher Wintermonat, sondern eine Art Spiegel für das, was kommt: Saat, Ernte, Wetter, Rhythmus und Respekt vor der Natur.
(VOL.AT)
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