Papierkram: Die Albertina würdigt ihr wichtigestes Medium
"Die Albertina ist zurück - wir sind da, wo wir sein wollen", betonte der heuer frisch angetretene Hausherr. Insofern verstehe er die neue Schau gleichsam auch als Auftakt zum Jubiläumsjahr 2026, in dem man 250 Jahre Gründung der Albertina feiert. Dies wird auch im Pausenfilm des Neujahrskonzerts der Wiener Philharmoniker gewürdigt. Regisseurin Alex Wieser gestaltete den 25-minütigen Musikfilm als nächtliche Fantasiereise durch das Museum und lässt dabei berühmte Werke durch den Zauber der Musik zum Leben erwachen.
Grenzenloser Spieltrieb
Man habe man bei der Gestaltung des vielstimmigen Kompendiums der Ausstellung keine Einschränkungen zugelassen, sagte Gleis. "Wir haben dem Spieltrieb keine Grenzen gesetzt." Ziel sei gleichsam ein Trimm-Dich-Pfad für die Augen gewesen, weshalb die Schau in zehn Stufen als Parcours angelegt ist. Da kann man mittels Fernrohr auf großformatige Gemälde blicken, Ottomar Anschütz' Zoetropstreifen mit fliegendem Storch in Bewegung versetzen oder sich liegend in den gespiegelten Sternenhimmel von Anselm Kiefer unter dem Titel "Das gestirnte Himmel über mir und das moralische Gesetz in mir" versenken.
Mit 140 Arbeiten schlägt man so einen Papier-Bogen über die Jahrhunderte hinweg. Unter dem Titel "Aus Schnitt" findet sich etwa ein kleines mittelalterliches Andachtsbild ebenso wie Birgit Knoechls monumentale Arbeit "Out of Control", die wie ein riesiges Pilzgeflecht aus der Wand wuchert.
Toilettenpapierrollen und das Weltall
"Die Welt im Überblick" vereint historische Landkarten, während "Die Ferne ganz nah" das Weltall reflektiert. Und während in einer 22 Meter langen Vitrine ein japanisches Leporello aus der Edo-Zeit in toto zu bewundern ist, macht es Heimo Zobernig bei seiner Skulptur aus Toilettenpapierrollen kompakter. Papier ist eben ein an sich neutrales Medium.
(S E R V I C E - "Faszination Papier" in der Albertina, von 11. Dezember 2025 bis 22. März 2026. Täglich 10-18 Uhr, Mi und Fr 10-21 Uhr, )
(APA)
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