FPÖ und NEOS kritisieren Landesehrung für Doskozils Arzt
Doskozil hatte am Freitagabend auf Burg Schlaining vier Persönlichkeiten aus Kultur, Wirtschaft und Gesundheit mit der höchsten Landesauszeichnung geehrt. Das Komturkreuz stehe für "außergewöhnliche Leistungen und herausragendes Engagement", teilte dazu das Landesmedienservice mit.
Unter den Geehrten war Andreas Dietz, ein "führender Spezialist der Kehlkopf-, Kopf- und Halschirurgie im deutschsprachigen Raum". Dietz ist Ehrenmitglied in der Österreichischen HNO-Gesellschaft und Gutachter für die AQ Austria (Agentur für Qualitätssicherung und Akkreditierung), hieß es weiters. In Österreich sei er als behandelnder Arzt des Landeshauptmanns bekannt. Er habe auch in vielen Gesprächen mit Doskozil zum "Offensivkurs im burgenländischen Gesundheitswesen beigetragen".
Kritik von FPÖ und NEOS
Dass der Landeshauptmann seinem Arzt dankbar ist, sei verständlich, aber "bei der Verleihung von Spitzenauszeichnungen muss immer das gesamte Land im Mittelpunkt stehen und nicht die persönliche Biografie eines einzelnen Politikers", so FPÖ-Klubchef Hofer. Auch der interimistische NEOS-Landessprecher Christoph Lach kritisierte die Entscheidung: "Wenn der Landeshauptmann seinem persönlichen HNO-Arzt das Komturkreuz umhängt, dann ist das kein Zeichen objektiver Anerkennung, sondern ein fragwürdiges Signal politischer Selbstbedienung." FPÖ und NEOS forderten hier Transparenz.
Im LH-Büro konnte man die Kritik nicht nachvollziehen: "Das Burgenland ist ein aufstrebender Standort für Spitzenmedizin - da kann es nur von Vorteil sein, Kontakte zu europaweit anerkannten Spezialisten zu stärken, die uns bei unserem Offensivkurs unterstützen." Es sei wichtig, Experten mit an Bord zu haben und ihnen dafür "Respekt durch eine rein symbolische Geste zu zeigen", hieß es zur APA. SPÖ-Klubchef Roland Fürst meinte in einem Statement: "Dass die Opposition im Burgenland sogar die Würdigung medizinischer Leistungen und das Einbringen von internationaler Expertise in ihrer Kleingeistigkeit schlechtmacht, passt gut in die Strategie der FPÖ, ein vergiftetes Politklima zu schaffen."
(APA)
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