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Stiglechner hat Sanierungsanträge gestellt

573 Dienstnehmer und ca. 300 Gläubiger sind betroffen
573 Dienstnehmer und ca. 300 Gläubiger sind betroffen ©APA/THEMENBILD
Der Linzer Tankstellenbetreiber Stiglechner hat am Freitag wie erwartet Insolvenz angemeldet. Beim Landesgericht Linz wurden Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung für die Julius Stiglechner GmbH und die Stiglechner Tankstellen GmbH beantragt, berichteten der KSV1870, Creditreform und AKV. Insgesamt sind 573 Dienstnehmer und ca. 300 Gläubiger betroffen.

Die Konzernobergesellschaft Julius Stiglechner GmbH verfügt demnach über 85 Tankstellen in ganz Österreich, die auch teilweise verpachtet sind. Hier sind 66 Dienstnehmer und rund 100 Gläubiger betroffen. Die Passiva betragen 166 Mio. Euro, eine Übersicht über die Aktiva liegt noch nicht vor.

Restrukturierung gescheitert

Die Stiglechner Tankstellen GmbH hat die operative Führung von Tankstellen, Shops und Waschstraßen sowie den Treibstoffverkauf über. Von dieser Insolvenz sind 507 Dienstnehmer und 170 Gläubiger betroffen. Wie viele Aktiva den 22 Mio. Euro Passiva gegenüberstehen ist ebenfalls noch nicht klar.

Als Ursachen der Zahlungsunfähigkeit werden im Insolvenzantrag zu geringe Margen aus dem Treibstoffverkauf infolge des Ukraine-Kriegs und der damit einhergehenden Ölpreisentwicklung sowie gestiegene Finanzierungskosten aufgrund des Zinsanstiegs genannt. Ein Restrukturierungsprozess brachte nicht den gewünschten Erfolg, der geplante Einstieg eines Investors scheiterte.

Novemberlöhne laut Unternehmen bezahlt

Die Novemberlöhne und das Weihnachtsgeld seien in der Vorwoche bezahlt worden, hieß es am Freitag aus dem Unternehmen.

60 Prozent der Tankstellen sind im Eigentum des Familienunternehmens, 40 Prozent gehören selbstständigen Tankstellenpartnern. Die Tankstellen laufen unter der Eigenmarke IQ, Lizenzpartnerschaften gibt es mit Eni und BP.

(APA)

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